Eine Bodenanalyse / Bodenuntersuchung hilft weiter

tmb_gartenpflege_bodenanalyse_hilft_weiterGartengestaltung / Gartenpflege: Wir haben wirklich allen Grund, der „Mutter Erde“ etwas Gutes zu tun – erst recht beim eigenen Garten: Jahrelang wird der Grund und Boden beackert, gibt den Pflanzen Halt, Wasser und Nährstoffe und liefert uns mit frischem Gemüse, süßem Obst und blühender Farbpracht Balsam für Magen und Seele. Eine wirklich reife Leistung. Wenn sie sich nur nicht übernimmt. Gerne geben wir ihr daher ihre Kraft zurück – mit Kompost, organischen und mineralischen Düngemitteln. Doch allzu oft meint man es im Garten viel zu gut und verhätschelt den Boden durch überhöhte Düngegaben. Kein Wunder, wenn sich mit der Zeit einzelne Nährstoffe in erhöhtem Maße anreichern.

Beispiel Phosphat

Rund 70 Prozent der Hausgärten sind mit diesem wichtigen Nährstoff überdüngt. Nicht nur, dass mit weiteren Phosphatgaben Perlen vor die Säue geworfen werden, die Anreicherung behindert die Aufnahme von Spurenelementen wie Bor oder Molybdän. So wird durch überhöhte Phosphatmengen ein Mangel an Spurenelementen vorgegaukelt, der gar nicht existiert. Die andere Maßnahme, eine Düngung mit Spurenelementen, hilft dann auch nicht weiter – sie können gar nicht aufgenommen werden. So bleiben trotz aller Anstrengungen die Mangelerscheinungen erhalten. Zu wenig Bor z.B. - Obstgehölze setzen wenig Früchte an, Wurzelgemüse beginnt zu faulen. Erst eine Bodenanalyse bringt die wahre Ursache ans Licht – die Anreicherung von Phosphor.

Am sichersten ist eine Bodenanalyse

Tatsache ist, dass Düngemittel oft genug falsch eingesetzt und somit verschwendet werden. Wer sich aber nicht weiter auf sein Gefühl verlassen will, sollte seine Gartenerde im Abstand von drei bis vier Jahren einer Bodenanalyse unterziehen. Was mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen ist, schaffen hoch-moderne Analysegeräte in kurzer Zeit und sehr präzise: den Gehalt der Grundnährstoffe Kalium und Phosphor sowie Magnesium zu bestimmen. Jeder Analyse liegen außerdem individuelle, auf die Ergebnisse abgestimmte Dünge-Empfehlungen bei. Einfacher geht es wirklich nicht. Und endlich ist eine praxisgerechte Düngung möglich.

Gezielt kann dann beispielsweise Kalium-Mangel behoben werden, ein Nährstoff, der besonders für Obstbäume von Bedeutung ist. Er unterstützt die Fruchtbildung, verbessert die Qualität und Haltbarkeit der Früchte und vermindert Erfrierungs-Krankheiten im Winter. Das Beispiel zeigt auch: Für gezielte Düngeempfehlungen braucht das Labor immer Angaben über die Herkunft der Probe. Kommt sie aus dem Obstgarten, dem Gemüse- oder Blumenbeet oder vom Rasen?

Der pH-Wert

Dei Bodenuntersuchung gibt Auskunft darüber, ob der Boden sauer (pH niedriger als 7) oder alkalisch (pH höher als 7) ist. Für die meisten unserer Gartenpflanzen liegt der optimale Wert zwischen 6 und 7, also im leicht sauren bis neutralen Bereich. Da der pH-Wert des Bodens die Nährstoffaufnahme über die Wurzel und dadurch auch den Düngeerfolg entscheidend beeinflusst, sollte man regelmäßig den aktuellen Wert ermitteln. Zeigt die Analyse eine Versauerung an (pH unter 6) kann leicht mit einer Kalk-Düngung geholfen werden. Auch hier hilft die Untersuchung mit der genauen Aufwandmenge weiter. Mit Hilfe der Ergebnisse kann der Gemüse-Anbau sogar zur Perfektion getrieben werden. Wer z.B. weiß, dass sich Kartoffeln in leicht saurer Erde (optimal Wert um 5) am wohlsten fühlen, lässt auf diesem Beet die Kalkgaben einfach aus. Anders wieder beim Kohl: Hier darf der pH-Wert ruhig bis 7 aufgekalk werden.

Welche Qualität / Bodenart (lehmig, sandig, usw.) Ihr Garten-Boden hat, kann man mit der sogenannten Fingerprobe erledigen. Lesen Sie dazu bei uns: Kostenlose Bodenuntersuchung

So nimmt man Bodenproben aus dem eigenen Garten

  • Mit einem Spaten in die Erde stechen, einen Spalt im Boden öffnen und die Probe entnehmen
  • Auf diese Weise werden an mindestens zehn Stellen im Beet Proben entnommen und in einem sauberen Eimer gesammelt. Für Proben aus 50/60cm Tiefe (bei Obstbäumen) empfiehlt sich ein Metallrohr, das mit einem Hammer in den Boden getrieben wird.
  • Die Erdproben werden gründlich im Eimer vermischt.
  • Von der gesammelten Erde wird eine Menge von nicht mehr als 250 Gramm in einen Plastikbeutel gefüllt.
  • Folgende Angaben sollten auf dem Beutel oder in einem Begleitschreiben kenntlich sein: Ihr Name und Absender, woher die Probe stammt (z.B. Gemüsebeet, Rasen), bisherige Düngung und was Sie gern untersucht haben möchten
Text: gartentipps24.de
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