Gemüse Garten

Das eigene Obst und Gemüse – auch auf der Terrasse möglich


ObstNutzgarten / Gemüse Garten:  Sich gesund zu ernähren, hat in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Doch Lebensmittel in Bio-Qualität sind nicht gerade günstig. Die Lösung des Problems ist naheliegend und dabei sogar vergleichsweise einfach: Selbst züchten heißt das Zauberwort! Denn so ist man sich sicher, woher die Ernte stammt und was drin steckt. Knackiges Obst und Gemüse sowie würzige Kräuter werden ganz anders geschätzt. Hinzu kommt, dass man den eigenen Speiseplan ideal darauf ausrichten kann, was gerade erntereif ist.
 

Obendrein schont der Eigenbau die Umwelt und spart Kosten ein. Erforderlich sind demnach lediglich etwas Geduld und die nötige Disziplin, sich auch wirklich zuverlässig um die eigenen Setzlinge zu kümmern, damit sie wunschgemäß wachsen und gedeihen. Wer keine Nutzfläche wie ein Gemüsebeet zur Verfügung hat, braucht auf das Hobbygärtnern nicht zu verzichten. Denn auch auf dem Balkon und der Terrasse lassen sich viele Sorten heranziehen. Hilfreiche Anschaffungen wie ein Tomatenhaus tragen dazu bei, gute Bedingungen zu schaffen und den wenigen Platz ideal zu bewirtschaften. Dennoch sollte eine vernünftige Pflanzenwahl getroffen werden. Außerdem sind ein paar wichtige Hinweise zu beachten, damit das Ganze von Erfolg gekrönt ist.

Warum der Eigenanbau so beliebt geworden ist

Lange Zeit war es aus der Mode gekommen, mühevoll Gartenbeete anzulegen und sich voller Hingabe um die Aufzucht von Beeren, Rüben oder eigenen Kartoffeln zu kümmern. Das große und vergleichsweise günstige Angebot im Supermarkt, das bei der Auswahl an Obst- und Gemüsesorten kaum Wünsche offenlässt, galt für viele als überzeugende Alternative. Schließlich können sich Kunden dort dank riesiger Gewächshäuser in Spanien oder den Niederlanden fast rund ums Jahr mit den gewünschten Zutaten für die heimische Küche eindecken.

Auch exotische Früchte kommen aus allen Himmelsrichtungen der Welt in unsere Lebensmittelmärkte. Doch die Nachfrage danach ist inzwischen deutlich gesunken. Der aktuelle Trend geht nämlich deutlich hin zu bewusster Ernährung, die auf saisonale und regionale Ernte setzt und auf chemische Düngemittel oder industrielle Behandlung verzichtet. Stattdessen möchten die Verbraucher heutzutage ihrem Körper etwas Gutes tun und dabei gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Bio-Qualität und preiswert durch eigenen Anbau im Garten

Wer pure Nährstoffe, unverfälschten Geschmack und absolute Bio-Qualität auf dem Teller haben möchte, kehrt sich daher immer mehr von diesem Supermarkt-Angebot ab, das auf Quantität statt Qualität setzt und dessen Anbau unter oftmals fragwürdigen Bedingungen erfolgt.

Eine gute Alternative ist der Einkauf von Produkten, deren Erzeuger sich der ökologischen Landwirtschaft verpflichtet haben. Die haben jedoch zu Recht ihren Preis, weshalb immer mehr Leute dazu übergehen, nun vermehrt selbst anzupflanzen. Dadurch schonen sie nicht nur die Haushaltskasse, sondern essen gleichzeitig viel bewusster. Schließlich steckt eine Menge Zeit und Mühe in jeder abgeernteten Tomate oder Salatgurke. Zeit und Mühe, die man schmecken kann und die Gartenfreunde auch mit Stolz erfüllt.

Terrasse statt Garten – wo liegen die Unterschiede?

Allerdings denken viele, dass sie ohne eigenes Grundstück das Projekt Selbstanbau erst gar nicht starten können, was jedoch ein Irrglaube ist. Selbstverständlich ist auf einem Stück Land eine größere Pflanzenvielfalt leichter anzubauen. Und es ist sicherlich auch bequemer, nicht jeden Sack Erde bis in die Wohnung im vierten Stock tragen zu müssen.

Doch wer eine Terrasse oder einen ausreichend großen Balkon hat, kann auch diese Freifläche optimal nutzen, um allerlei leckere Sorten anzubauen. Tatsächlich kommen die meisten Gemüse- und Obstsetzlinge mit begrenztem Platz sogar erstaunlich gut zurecht und bilden einfach ein umso dichteres anstatt eines flächenmäßig großen Wurzelwerks aus, um dennoch gut versorgt zu werden.

Passende Setzlinge, Sorten und die richtige Bewässerung sind ebenfalls wichtig

Da die verfügbaren Quadratmeter allerdings begrenzt sind, ist es umso wichtiger, die passenden Setzlinge auszusuchen und diese in den entsprechenden Gefäßen unterzubringen. Zudem muss bedacht werden, dass Balkon und Terrasse meist relativ gut vor dem Regen geschützt sind, wodurch zwangsläufig mehr von Hand bewässert werden muss.

Anstatt von vielen unterschiedlichen Sorten jeweils nur ein wenig anzubauen, empfiehlt es sich zudem, stattdessen lieber verstärkt auf drei oder vier Pflanzenarten zu setzen und dann von Jahr zu Jahr zu wechseln. So tut man sich leichter, die jeweiligen Anforderungen zu berücksichtigen und jede Pflanze dementsprechend richtig zu pflegen.

Welche Sorten bieten sich an und was muss berücksichtigt werden?

Was am besten auf der eigenen Freifläche ausgebracht wird, hängt in erster Linie von deren Ausrichtung ab. Blicken Balkon oder Terrasse gen Süden oder Westen und bekommen somit viel Sonne ab, sind sie der geschaffene Standort für die Aufzucht von Tomaten, Paprika, Salatköpfen, Kartoffeln und Gurken. Aber auch Auberginen, Peperoni und Erdbeeren lieben Sonnenlicht und Wärme. Wer das Wachstum zusätzlich unterstützen und zeitlich beschleunigen möchte, kann zu einem kleinen Gewächshaus greifen, das in der Größe eines Kleiderschranks durchaus auch auf den Balkon passt.

Im Halbschatten fühlen sich währenddessen vor allem Mangold, Spinat, Möhren, Sellerie und Zwiebeln wohl. Sogar Heidelbeeren oder Himbeeren lassen sich ziehen. Voraussetzung ist ausreichend Stellfläche für ausreichend große Pflanzkästen. Denn schließlich wollen daneben auch noch Balkonkästen oder hübsche Kübelpflanzen ein freies Plätzchen finden.

Auf die richtige Kombination von Pflanzenarten kommt es an

Weitere relativ unempfindliche Sorten sind Bohnen, Zuckererbsen, Rote Bete und Chilischoten. Sogar ausladende Zucchinipflanzen, deren Blüten übrigens ebenfalls essbar sind, bieten sich an. Sie benötigen allerdings in jedem Fall einen großen Topf, viel Wasser und Sonne sowie am besten zusätzlichen Dünger.

Bei der Zusammenstellung von verschiedenem Gemüse muss unbedingt auf eine harmonische Mischkultur geachtet werden – empfohlene Pflanzpläne sind gratis online abrufbar. Ebenso gilt es, ungünstige Kombinationen zu verhindern. Knoblauch sollte daher nicht neben Bohnen gesetzt werden, Gurken den Topf nicht mit Tomaten teilen und Kopfsalat nicht neben Petersilie wachsen. Überhaupt ist das separate Kräuterbeet in einem getrennten Kasten am besten aufgehoben.

So gelingt die Aufzucht von Samen und Setzlingen richtig

Es macht Sinn, die Setzlinge drinnen auf der Fensterbank aus Samen heranzuziehen, oder sie in vorgezogenem Stadium zu kaufen, bevor sie in speziellen Kübeln und Balkonkästen beziehungsweise in einem praktischen Hochbeet ausgebracht werden. Wichtig ist, dass beim Gießen keine Staunässe entsteht, überschüssiges Wasser also jederzeit abfließen kann.

Daher sollten sämtliche Pflanzgefäße unbedingt mit Löchern am Boden versehen sein. Etwas Naturdünger führt der verwendeten Erde zusätzliche Nährstoffe zu, die das Gedeihen fördern. Mit Rankhilfen wachsen Bohnen, Tomaten und Co. leichter nach oben und machen gleichzeitig Platz für weitere Gewächse.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR

Foto: Unsplash / CCO Public Domain / Markus Spiske


 
 

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