Sitkalaus - lange, grüne Blattläuse bekämpfen

tmb_nadelbaeume_keine_sitkalaus_in_sichtGarten Bäume / Nadelbäume: Blattläuse rufen an vielen Pflanzen Saugschäden hervor und übertragen Viruskrankheiten, aber umbringen tun sie ihre „Wirte“ nur selten. Wenn in vielen Vorgärten und Gärten von ehemals stattliche Blaufichten jedoch nur noch der Maiwuchs an sonst nadellosen Strünken übrig blieb, ist es mit der Schönheit der Konifere vorbei. Jedermann weiß, dass immergrüne Nadelbäume und -sträucher (außer der Eibe) im Gegensatz zu Laubgehölzen die Nadeln an Alttrieben nicht regenerieren können. Verursacht wird diese Zerstörung durch kaum 2mm lange, grüne Blattläuse, die dicht gedrängt auf den Nadeln im unteren Baumbereich sitzen und diese besaugen (auf dem Bild links ist kein Befall zu sehen). Durch den beim Saugvorgang abgegebenen Speichel gelangen Giftstoffe in die Konifere, die sich – vom Saftstrom wegtransportiert – von innen nach außen und von unten nach oben in der Fichte ausbreiten und überall Nadelverfärbung und Nadelfall auslösen.

Blaufichten sind bedroht

Der Name Fichtenröhrenlaus deutet auf die systematische Zuordnung zu den mit Hinterleibsröhrchen ausgestatteten Röhrenläusen und auf die Fichten als bevorzugte Befallsobjekte hin. Während in Amerika vor allem die Sitkafichten Opfer dieses Schädlings wurden und zu dem Zweitnamen Sitkalaus führten, wird bei uns mit Abstand die Blaufichte (Picea pungens `Glauca`, oft fälschlich auch als „Blautanne“ bezeichnet) am häufigsten heimgesucht und am stärksten beschädigt. Regelmäßig trifft man die Fichtenröhrenlaus auch an unserer Europäischen Rotfichte und an den in Vorgärten und Gärten beliebten Zuckerhutfichten. Von der Sitkalaus verschmäht wird eigentlich nur die Serbische- oder Omorikafichte, bei der Nadelverfärbung und Nadelfall immer nicht-parasitäre Standortursachen haben.

Spritzmittel haben sich bewährt

Wer sich vor einer Bekämpfungsmaßnahme erst von ihrer Notwendigkeit überzeugen will, lege ein helles Tuch oder Papier unter die Fichte und klopfe mehrmals kurz und hart an die darüber wachsenden Zweige. Wenn sich auch nur wenige der gut erkennbaren, grasgrünen Sitkaläuse auf der Unterlage finden, ist dies ein Zeichen für einen ziemlich heftigen Befall. Von einer „Vor-Austrieb-Spritzung“ bei erster Frühjahreserwärmung im Februar/März mit einem ölhaltigen Insektizid wie Folidol oder insektizidfrei mit dem Austriebs-Spritzmittel Weißöl, Para-Weiß oder Promanal werden die frisch aus den Wintereiern geschlüpften Jungtiere der Sitkalaus genauso erfaßt, wie die in milden Gegenden überwinternden Altläuse. Das gute ist, dass in dieser Zeit die natürlichen Feinde der Fichtenröhrenläuse, wie Florfliegen, Marienkäfer und Schwebfliegen, nicht geschädigt werden, da sie sich noch in der Winterruhe befinden. Spritzungen im späten Frühjahr oder im Sommer hingegen sollten nur im Notfall nach festgestelltem Befall erfolgen. Eine Vielzahl von Insektiziden wurde zur Bekämpfung von saugenden Insekten an Nadelbäumen und -sträuchern zugelassen. Besondere Bedeutung kommt davon dem Pirimor-Granulat (das aufzulösen und zu spritzen ist) zu, da es nicht Bienen-gefährlich ist und Nützlinge schont.

Weil die Sitkaläuse in der Regel nur den unteren und mittleren Baumbereich bis zu etwa vier Meter Höhe besiedeln, müssen auch nur diese Teile gründlich behandelt werden. Die nicht befriedigende Wirkung einer Spritzung ist eigentlich immer auf unzureichende Benetzung aller Pflanzenteile im genannten Bereich und nicht auf das Auslassen der höheren Baumregion zurückzuführen.

Text: gartentipps24.de
Bild: knipseline / pixelio.de