Den Rasen vertikutieren

tmb_gartenpflege_rasen_vertikutierenGartenpflege: Man muss das Übel an der Wurzel packen! Nach diesem Motto sollten Sie im Frühjahr, nachdem der Rasen zwei- bis dreimal gemäht wurde, die Grasnarbe mit einem Vertikutierer von überflüssigem Ballast befreien und gründlich durchlüften. Stark verfilzte Rasenflächen werden im Herbst ein zweites Mal vertikutiert. Die im Fachhandel – oftmals auch leihweise – erhältlichen Geräte werden von Elektro- oder Benzinmotoren angetrieben und sehen auf den ersten Blick aus wie Rasenmäher, unterscheiden sich von diesen jedoch durch die Schnittart. Während ein Rasenmäher die Grashalme in horizontaler Richtung abtrennt, dringen die Messer des Vertikutierers vertikal in die Grasnarbe und in die oberste Wurzelzone ein.

Frische Luft für den Rasen

Oberflächlich betrachtet, scheint das Vertikutieren bei den meisten Rasenflächen gar nicht nötig zu sein. Kein Wunder, denn Filz, Moos und flach-wachsende Unkräuter breiten sich anfangs kaum sichtbar in der Grasnarbe aus. Dabei wird dem Rasen lebensnotwendiges Wasser, Nährstoffe und Licht entzogen. Wenn nicht dagegen unternommen wird, verkommt der Rasen auf Dauer zu einem unansehnlichen Gartenstück.

Dabei sollte das Vertikutieren nicht die einzige Maßnahme gegen unerwünschten Rasenfilz sein. Am wichtigsten ist die richtige Rasenpflege, angefangen beim regelmäßigen Mähen mit einer Schnitthöhe von 4 bis 4,5 Zentimetern. Ein Rasen in Schattenlage kommt mit einer Schnitthöhe von 5 bis 6 Zentimetern besser zurecht. Außerdem wichtig: richtiges Düngen! Nach der ersten Nährstoffgabe im Frühjahr, zu verabreichen nach dem Vertikutieren, folgen Ende Juni und im Spätsommer zwei weitere Düngungen. So bleibt der Rasen das ganze Jahr über wüchsig, Moos und Unkräuter werden unterdrückt.

Vor dem Vertikutieren Schnitttiefe einstellen

Die Messer des Vertikutierers sollten nicht tiefer als zwei bis drei Millimeter in den Wurzelbereich eindringen. Am einfachsten ist es, die vertikal arbeitenden Messer auf ebener Fläche, zum Beispiel auf einem Plattenweg, so einzustellen, dass sie gerade den Boden berühren. Dann schieben Sie den Vertikutierer auf den Rasen. Die Räder versinken ein wenig im Gras, und die Messer erreichen so die optimale Schnitttiefe. Sind die Messer zu tief eingestellt, kann der Rasen geschädigt werden.

Selbst bei optimaler Rasenpflege bleibt das Vertikutieren aber eine sinnvolle Pflegemaßnahme. Der Grund: Moos breitet sich vor allem in milden Wintern und im zeitigen Frühjahr aus, wenn das Wachstum der Rasengräser noch nicht eingesetzt hat. Außerdem wird durch den vertikalen Schnitt die Verzweigung der Rasengräser angeregt, wodurch Moos und Unkräuter zurückgedrängt werden.
Für kleine oder schwach verfilzte Rasenflächen ist ein Hand-Vertikutierer (ohne Strom) gut geeignet. Die Stahlmesser durchkämmen die Grasnarbe. Schwierig ist mit diesem Gerät jedoch das gleichzeitige Anritzen der oberen Bodenschicht.

Vertikutier-Abfälle richtig kompostieren

Es ist schon erstaunlich, welche Mengen von Filz und Moos beim Vertikutieren zutage gefördert werden. Um den organischen Abfall richtig zu kompostieren, wird er – vor allem bei hohem Moos-Anteil – mit Kalk vermischt, um die Zersetzung zu fördern. Zugabe von stickstoffreichen organischen Düngern fördern ebenfalls die Verrottung. Ist das Vertikutiergut sehr trocken, können Sie schichtweise Kartonagen einlegen, die für die Zersetzung notwendiges Wasser speichern und so für eine bessere Kompost-Rotte sorgen. Positiv wirkt sich auch das Mischen des Vertikutierabfalls mit groben Gartenabfällen aus, weil dadurch die Durchlüftung gefördert wird.

Text und Bild: gartentipps24.de