Kleiner Garten ganz Groß – Aber wie?

tmb_gartengestaltung_gartentipps_kleiner_garten_ganz_gro__aber_wieGartengestaltung / Gartentipps: Es ist nur ein kleiner Garten“ beginnen und enden viele Beschreibungen kleiner und kleinster Garten-Besitzer – und jedes Mal klingt es wie eine Kapitulation. Gartentipps24 sagt: „Es ist ganz gleich, ob ein Garten klein oder groß ist. Was die Möglichkeiten seiner Schönheit betrifft, so ist seine Größe so gleichgültig, wie es gleichgültig ist, ob ein Bild groß oder klein, ob ein Gedicht zehn oder hundert Zeilen lang ist.“

Ein kleiner Garten hat klare Vorteile

Kleine Gärten sind weniger kostenintensiv. So bleibt mehr finanzieller Spielraum für einzelne Posten wie wertvolle Bäume und Sträucher oder ausgewählte Materialien. Und wer eben nur einen kleinen Garten zu pflegen hat, kann dafür ausgiebiger faulenzen. Dem Versuch, die Planung und Gestaltung in Eigenregie zu übernehmen, kommt die Überschaubarkeit begrenzter Areale zugute. Denn die kleine Stube ist leichter gemütlich hergerichtet als ein parkartiges Garten-Grundstück in wohnliche Einheiten verwandelt.

Im kleinen Garten kann man leider nicht alles haben

Es gilt abzuwägen: Worauf kann gar nicht verzichtet werden, was ist nebeneinander verträglich, vielleicht sogar zu verknüpfen? Obst etwa kann auch im Kübel auf der Terrasse stehen, Kräuter eignen sich für die Wegeinfassung und Stützelemente für zusätzliche Sitzgelegenheiten. Von unrealistischen Vorstellungen muss man sich trennen können. Wahre Größe liegt eben immer im Verzicht; aber bitte, nicht aus Resignation, sondern für das Stimmungsbild des kleinen Gartens. Genau so gut kann strikte Konsequenz die Lösung sein. Für den Wassernarren käme da eine flächenfüllende Teichlandschaft anstelle kleiner Sprudler oder Brunnen in Frage. Und einen Pflastergarten, in dem schicke Bodenbeläge tonangebend und Pflanzinseln Beiwerk sind, kann man überhaupt nur unter den Minis finden.

Den kleinen Garten unterteilen täuscht Größe vor

Es klingt widersinnig, aber gerade im kleinen Garten kommt es auf die Aufteilung der Fläche an. Die Gliederung des Gartens in mehrere Räume bietet sich besonders bei langen schmalen Zuschnitten an (Handtuch-Garten). So ist das Grundstück nicht auf einen Blick überschaubar, und es besteht die Möglichkeit, unterschiedlich ausgestattete Nutzungsbereiche zu schaffen. Je nach Platz werden vorgezogene Pflanzbeete, geschnittene Hecken, Mauern oder Raumteiler als Abtrennungen eingesetzt. Ein gewundener Weg von Raum zu Raum täuscht Tiefe vor, macht neugierig und ist wie andere wiederholt auftauchende Elemente als Bindeglied zu verstehen. Doch je kleiner der Garten, desto transparenter müssen solche Raumstrukturen sein. Dann deuten einzelne Sträucher, ein offenes Spalier, Kübelpflanzen oder sogar in luftiger Höhe schwebende Gitter verschiedene Abschnitte nur an, ohne Enge durch Geschlossenheit in Ihrem kleinen Garten zu erzeugen. Quadratische und rechteckige Kleinst- oder Minigärten lassen sich kaum mehr sinnvoll untergliedern. Hier ist es sogar ratsam, Geräumigkeit vorzutäuschen. Mit etwas Geometrie, dem Kreis oder Diagonalen in der Grundfläche scheint der kleine Garten zu wachsen.

Maßstabsgerechte Planung und Gestaltung

Selbst bei den Baulichkeiten wird maßstäblich gedacht. Einfriedungen, Pergolen, Rankgerüste sollten leicht konstruiert sein; Wege mit kleinformatigen Belägen scheinen großzügiger, und kleine Absätze wie eine Stufe zum Sitzplatz wirken betonend. Im Verhältnis zur Gesamtgröße nimmt die Terrasse im kleinen Garten schnell den meisten Platz ein. Dann kann man den Grünanteil mit Kübelpflanzen erhöhen, aber Vorsicht die Verteilung vieler Einzelpflanzen verfehlt ihre Wirkung. Es müssen sich zusammenhängende Flächen ergeben, und anstelle allzu vieler Arten und Sorten sind Wiederholungen angebracht.

Nehmen Sie die Herausforderung an! Es wäre gut, wenn man öfter hörte: „Wir haben einen wunderschönen kleinen Garten.“

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Text: Gartentipps24.de
Bild©: wrw / Pixelio