Winter-Steckzwiebeln müssen ab Mitte August in den Boden

Winterfeste Steckzwiebeln im September ausgebracht, sichern frühe Ernte in der nächsten Garten-Saison
Nutzgarten / Gemüse Garten: Rote, weiße oder gelbe Schale, faustgroß neben fingerkuppenkleinen Formen – die Vielfalt der Zwiebelsorten scheint unendlich. Man darf diese Fülle der Zwiebeln getrost als Zeichen für ihre Beliebtheit betrachten, denn nicht nur Feinschmecker wollen auf die pikante Würze in der Küche ungern verzichten.

Sie verfeinert seit Urzeiten die unterschiedlichsten Gerichte. Wahrscheinlich gehört die Zwiebel zu den ältesten Gemüsearten der Erde, wie jahrtausendealte Dokumente aus Ägypten und China belegen. Heute gehört sie, nach der Tomate, zu den am meisten verzehrten Gemüse-Arten.

Zwiebeln sind gesund

Lässt ihre Schärfe auch die Augen tränen, letztendlich erweist sie der Gesundheit gute Dienste. Neben Mineralstoffen, vor allem Kalzium und Eisen, enthalten Zwiebeln eine Reihe von Vitaminen sowie schwefelhaltige ätherische Öle, die verdauungsfördernd, antiseptisch und desinfizierend wirken.

Das junge Gemüse kann man ab Mai schon ernten

Obwohl im September die Ernte der im Frühjahr gesteckten Saat auf Hochtouren läuft, lohnt es sich jetzt, für den zwiebelarmen Saisonbeginn des nächsten Jahres vorzubauen. Die Aussaat der Winterzwiebeln sollte bereits Mitte bis Ende August erfolgt sein. Raschwüchsige, japanische Sorten wie `Senshyu Yellow`, `Express Yellow` oder `Elody` liefern bereits im Mai die ersten kleinen Zwiebeln, die man mit Laub erntet. Wer diesen Zeitpunkt jedoch verpasst hat, kann sich im Fachhandel Winter-Steckzwiebeln besorgen. Sie können noch bis Anfang Oktober gesteckt werden, überwintern im Freien im Garten/Nutzgarten und liefern, bereits ab Mai reife Zwiebeln. Man kann sie jedoch auch früher ernten. Zwar ist der Bulbus dann nur ansatzweise verdickt; das zarte, besonders vitaminreiche, junge Laub aber ergibt eine hervorragende Würzbeilage zu Salaten und anderen frischen Gerichten, die man zu dieser Jahreszeit besonders schätzt. Um Verwechselungen zu vermeiden: Es handelt sich dabei in der Regel um andere Sorten als die geläufigen Winter-Säzwiebeln oder Frühjahrs-Steckzwiebeln. Gängig sind zum Beispiel `Presto`, `Silvermoon` oder die rote `Red Cross`. Auch Knoblauch kann man im September/Oktober stecken. Lesen Sie mehr bei uns: Knoblauch-Anbau im Herbst oder Frühjahr

So wird gesteckt

Zum Pflanzen am besten flache Rillen ins Beet markieren, im Reihenabstand von etwa 25 bis 30 Zentimeter. Alle acht Zentimeter eine der etwa haselnussgroßen Zwiebeln stecken und mit fünf Zentimeter Erde bedecken. Bald treiben sie die ersten Blätter und überwintern dann im grünen Zustand im Garten. Bevor es so richtig kalt wird, häufelt man die Reihen etwas an. Wer Farbe bevorzugt – auch unter den Winterzwiebeln gibt es rotschalige Zwiebeln. Behandelt werden sie wie die weißen Formen.

Zwiebeln überwintern im belaubten Zustand

In rauhen Gegenden empfiehlt es sich, als Schutzmaßnahme/Winterschutz vor Kahlfrösten eine Abdeckung aus Fichtenreisig oder Vlies auszubringen. Der Nährstoffbedarf der Wintersteckzwiebeln fällt eher bescheiden aus. Ist die Grundversorgung des Garten->Bodens gut, etwa durch Untermischung von Kompost oder durch eine stickstoffintensive Vorkultur, genügt eine Düngung von 30 Gramm Volldünger pro Quadratmeter. Ein Zuviel an Stickstoff schadet den Zwiebel-Pflanzen eher, es macht sie weich und verzögert den Triebabschluss. Die Gefahr, durch früh einbrechende Fröste Verluste zu erleiden, ist dadurch erhöht.

Guter Gartenboden ergibt gute Zwiebel-Ernte

Winter-Steckzwiebeln bevorzugen einen lockeren, humosen Garten-Boden in sonniger Lage, wo sich die Erde schnell erwärmen kann. Letzteres ist besonders für angestrebte frühe Ernten von Bedeutung. Auf schweren, tonigen Böden wird man daher weniger gute Qualität erzielen als auf lehmigen oder sandigen. Das Gemüse-Beet muss vor dem Stecken der Zwiebeln gut vorbereitet werden, die Bodenstruktur sollte möglichst fein krümelig sein.

Achtung: Nach der Ernte muss man Winter-Steckzwiebeln unbedingt bald verzehren. Sie sind nämlich im Vergleich zu Saatzwiebeln deutlich weniger haltbar.

Text: gartentipps24.de
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