Wurzelgemüse Meerrettich

tmb_nutzgarten_gemuese_garten_wurzelgemuese_meerrettichNutzgarten / Gemüse Garten: Die prickelnde Wirkung ist das Schärfste beim Genuss des oft unterschätzten Wurzelgemüses. Nur schade, dass man Meerrettich heute weitgehend nur als Fertigprodukt aus dem Glas oder aus der Tube kennt.

Im Garten bleibt Meerrettich oft ungenutzt stehen, und auf dem Markt oder im Gemüseladen bekommt er neben Feingemüsen selten einen Platz in der 1.Reihe. Dadurch treten die von Haus aus schon unscheinbaren, braunen Wurzeln leider mehr in den Hintergrund. Für den wahren Genießer eine Sünde, denn der Geschmack von frisch geriebenen Meerrettich ist einmalig gut.

Meerrettich gedeiht in jedem Garten

Meerrettich gehört zu den traditionellen Bauerngarten-Pflanzen. Er beansprucht viel Platz im Garten, ist anspruchslos und pflegeleicht. Als Pflanze ist Meerrettich (Armoracia rusticana) kaum zu übersehen. Das ausdauernde Kreuzblütler-Gewächs treibt große, kräftige Blätter und weiße Blütenstände. Der Anbau ist völlig unproblematisch. Ganz im Gegenteil, wenn sich das Wurzel-Gemüse erst mal an den Standort im Garten gewöhnt hat, wird man es nicht so leicht wieder los. Denn Meerrettich vermehrt sich automatisch durch die Seitenwurzeln (Fechser), die sich bei älteren Pflanzen an der dicken, essbaren Pfahlwurzel bilden. Diese etwa bleistift-dicken Wurzeln beim Ernten (von September bis März) entfernen, schräg anschneiden und in Sand oder Erde einschlagen, kalt überwintern und im Frühjahr wieder im Nutzgarten auspflanzen. Das sonnige oder halb-schattige Beet vorher tiefgründig lockern und mit etwas Kompost anreichern. Während Trockenperioden ab und zu kräftig gießen.

Meerrettich in der Küche verwenden

Neben der traditionellen Verbindung mit Rindfleisch harmoniert das Aroma gut mit Fisch, Suppen, Soßen und, wie unser Dessert zeigt (Rezept unten), sogar mit Süßem. Wegen der pikanten Schärfe ist es wichtig, Meerrettich nur löffel-weise zu verwenden, auf jeden Fall aber sparsam. Der temperamentvolle Geschmack lässt sich durch Zugabe von Sahne, Butter oder Äpfeln wunderbar zähmen. Zum Zubereiten die Wurzeln waschen, schälen und gleich weiter verarbeiten, damit sich das Gemüse-Mus nicht unschön verfärbt.

Und: Meerrettich ist gesund. Er fördert die Verdauung, bringt Linderung bei Husten, Bronchialkatarrh sowie Rheuma-Schmerzen.

Rezept: Halbgefrorenes mit Meerrettich und Honig

Zutaten für 4-6 Personen: 5 Eigelb, 70g feiner Zucker, 1 Schuß Grand Marnier, 70g Honig, ½ Liter Sahne, 1 Eßl. Geriebener Meerrettich
Zubereitung: Die Eigelbe, Zucker, Honig und Grand Manier im warmen Wasserbad kräftig schlagen. Es muss eine lauwarme, schaumige Masse entstehen. Danach vom Herd nehmen und solange weiter rühren, bis eine helle, cremige Masse entstanden ist. Den fein geriebenen Meerrettich dazugeben. Die Sahne schlagen, nach Belieben süßen und vorsichtig zur Ei-Mischung geben. Das Ganze in vorgekühlte Förmchen füllen und mindestens zwei Stunden einfrieren. Danach mit Trocken-Früchten anrichten und noch etwas Honig darüber träufeln.

Text: gartentipps24.de
Bild: Franz Haindl und Dieter Kaiser / pixelio.de