Wild-Kräuter nur in Maßen genießen

tmb_nutzgarten_wild_kraeuterNutzgarten / Kräutergarten: Essbare Blüten oder ausgefallene Kräuter wie Waldmeister und Bärlauch sind kaum im Handel vertreten. Zum einen liegt das sicherlich an der raschen Verderblichkeit und zum anderen an den meist mühsam zu erreichenden Standorten. Vieles, wie beispielsweise das Gänseblümchen, wächst zwar an jeder Ecke, soll aber zum Verzehr keinesfalls am Straßenrand gepflückt werden. Auch muss sicher sein, dass die Pflanzen nicht gespritzt sind.

Der beste Zeitpunkt, Wildkräuter und -blüten zu sammeln, ist vormittags, wenn der Morgentau abgetrocknet ist. Zum Essen geeignet und erntereif im April sind beispielsweise Brunnenkresse, Bärlauch, Brennnessel, Löwenzahn, Waldmeister, Sauerampfer, Gänseblümchen, Veilchen und Wiesenschaumkraut. Am besten machen Sie sich mit einem Messer oder einer Schere sowie einem Korb auf den Weg. Plündern Sie nie ganze Pflanzen oder Stauden, der Fortbestand muss gesichert bleiben.

Waldmeister

Waldmeister (Galium odoratum), auch Sternleber- oder Maikraut genannt, ist ein ausdauerndes Rötgewächs (Rubiaceae), wird bis zu 30cm hoch und ist wildwachsend, vor allem in Mischwäldern anzutreffen. Im Garten steht er am besten unter Bäumen und Sträuchern, im Halbschatten bis Schatten. Der Boden soll feucht und nährstoffreich sein, idealerweise versetzt mit Torf, verrottetem Laub und Kompost. Jungpflanzen (im Fachhandel erhältlich) können im März im Abstand von 20x20cm in die Erde. Auch die Aussaat ist möglich (Samen im Fachhandel erhältlich), aber die Frostkeimer verlangen viel Geduld. Bis Waldmeistersamen keimt, dauert es mitunter 200 Tage. Den Samen im November breitwürfig ausbringen und mit einer dünnen, feuchten Torfschicht bedecken. Waldmeister hat flach wachsende Wurzeln, deshalb nicht hacken! Unkräuter müssen von Hand entfernt werden. Fühlt sich der Waldmeister bei Ihnen im Garten zufrieden, wird er innerhalb weniger Jahre zum Bodendecker. Optimaler Erntezeitpunkt ist kurz vor Blühbeginn. Waldmeister wird knapp über dem Boden abgeschnitten. Im Gegensatz zu den meisten Artverwandten entwickelt er seine größte Würzkraft in leicht angetrocknetem Zustand. Der herbsüße Geschmack wird gern für Bowle, Limonade, Konfitüre, Süßspeisen wie Eis, Pudding, Kompott oder Obstsalat genutzt.

Veilchen

Auch das wohlriechende Veilchen (Viola odorata) wächst und vermehrt sich im Garten im Lauf der Jahre durch Samenfall von allein. Den Samen sollten Sie Ende Oktober oder im November in Schalen säen und den Winter über im Freien lassen. Vermeiden Sie Staunässe! Sobald es im Frühjahr wärmer wird, beginnen sie zu keimen. Die Sämlinge später pikieren und, sobald sie kräftige Wurzeln haben (etwa April),im Abstand von etwa 10x10cm auspflanzen. Veilchen bevorzugen im Garten einen Lehmboden mit einem pH-Wert zwischen6,5 und 7,5 sowie einen halbschattigen Standort. Das Veilchen findet auch in der Küche seinen Platz. Die Blüten werden unter anderem kandiert vernascht, kommen in Konfitüre oder Essig. Veilchenblätter-Tee ist wirksam bei Erkältungskrankheiten.

Text: gartentipps24.de
Bild©: Jörg Klemme, Hamburg / pixelio.de