Dill und Petersilie wollen nicht wachsen?

tmb_kraeutergarten_dill_und_petersilieNutzgarten / Kräutergarten: Alle Jahre wieder gibt es Probleme mit Petersilie und Dill. Ausgerechnet diese für unsere Küche so wichtigen Gewürzkräuter wollen einfach nicht wachsen und kümmern vor sich hin. Gartentipps24.de gibt Tipps woran das liegen kann.

Ein Standortwechsel ist zu empfehlen

Man könnte behaupten: Sie können sich selbst nicht leiden und bringen sich selber um. Das mag allzu geheimnisvoll klingen, ist aber Realität. Auf Pflanzenschutz eingeschworene Menschen geben Wurzelläusen, Milben und Maden der Möhrenfliege die Schuld und gießen Insektenmittel in die Saatreihen. Brauchen Sie nicht! Billiger und umweltschonender ist das Begießen der Saatrillen vor der Aussaat mit kochend-heißem Wasser. Erfahrene Gartenliebhaber schwören darauf, zumindest bei Petersilie hat es immer geholfen. Skeptikern sei gesagt, dass darüber hinaus die Petersilie jedes Jahr an eine andere Stelle im Garten / Nutzgarten gesät werden sollte. Erst nach drei Jahren oder besser noch längere Zeit, sollte das Kraut wieder auf das selbe Beet.

Wenn Petersilien sich untereinander nicht mögen, so beeinflussen sie ganz offensichtlich auch andere Gemüsepflanzen. So halten sie vom Porree die Zwiebelfliege fern und verbessern, neben Tomaten gepflanzt, sogar den Geschmack der reifen Früchte. Petersilie und Salate allerdings vertragen sich nicht.

Man sollte auch wissen, dass die volle Keimfähigkeit des Petersilien-Samens nur zwei Jahre beträgt und dass es drei bis vier Wochen dauert, bis die Keimung beginnt. Bei wärmeren Boden, vor allem bei späterer Aussaat, geht das schneller. Wem es immer noch zu lange dauert, der bedecke das Saatbeet mit Folienhauben und Schlitzfolie. Da kann auch das Gemüse drunter.

Wegen der langen Keimzeit kam im Mittelalter die Petersilie in schlechten Ruf: Man glaubte, Der Samen wandere siebenmal zum Teufel hin und zurück, bis er zu keimen beginne. Also, nicht die Geduld verlieren und nur frischen Samen verwenden.

Robuste Schnittpetersilie

Übrigens, viel robuster als die mooskrauseähnliche Sorte und für Extremsituationen besser geeignet ist die großblättrige Schnittpetersilie. Diese „Maiblume aller Küchen Europas“ eignet sich zwar nicht so gut zum Garnieren, enthält dafür aber mehr Vitamine und Mineralstoffe.
Petersilie lässt sich auch gut verpflanzen. Kaufen Sie aber nur kräftige Pflanzen im Gartencenter. Die in Ladenketten angebotenen, von dünner bedruckter Folie umhüllten Kräutertöpfchen eignen sich nicht für eine dauerhafte Weiterkultur. Sie sind, wie geschnittene Kräuter, für den Sofortverzehr bestimmt und leben im Topf nicht länger als ein paar Tage. Anwachsgarantie bieten jene Gewürzkräuter, die in größeren Töpfen stehen, deutlich älter aussehen und leicht holzig sind.

Dill ist freundlich zu Gemüse

Dill, auch Kümmerlingskraut genannt, hat die gleichen Charaktereigenschaften wie die Petersilie. Er bringt sich (wie die Lemminge) selber um. Streuen Sie den Dillsamen ohne geradliniges Konzept zwischen andere Kräuter, Gemüse und Sommerblumen. Da gehen dann manche Körner auf und manche nicht, so wie in der Natur. Sie können auch den einjährigen Dill blühen und bis zur Samenreife stehen lassen. Dann verteilt sich der Samen durch Wind und Ameisen im ganzen Garten. Aber sicherlich ist das nicht jedermanns Sache.

Gute Erfolge hat man, wie bei Petersilie, durch regelmäßigen Wechsel der Aussaatfläche im Garten. Also auf keinen Fall Dill nach Dill säen und die Aussaaten ständig feucht halten. Bei Trockenheit sitzen Blattläuse auf der Lauer!

Möhren und Zwiebeln bleiben sauber und schädlingsfrei, wenn bei der Aussaat Dillsamen beigemischt wird. Die Keimdauer beträgt etwa zwei Wochen, keimfähig bleibt der Samen zwei bis drei Jahre.

Säen Sie Dill und Petersilie am besten gleich in Blumenschalen, Balkonkästen und ganz stilecht in toskanischen Kübeln aus. Das sieht toll aus und schafft auf der Terrasse oder Balkon eine Atmosphäre wie am Mittelmeer. Die Petersilie überwintert im Schutz von darüber gelegten Fichtenzweigen. Dill könnte jedes Jahr in Pflanzgefäßen und neuer, abgepackter Pflanzerde problemlos heranwachsen. Lesen Sie dazu bei uns: Kräutergarten im Erdbeutel.

Text: gartentipps24.de
Bild: Heidrun Schneider / pixelio.de