Brunnenkresse selber anbauen

tmb_nutzgarten_kraeutergarten_brunnenkresse_selber_anbauenNutzgarten / Kräutergarten: Brunnenkresse (Nasturtium officinale) nistet mit Vorliebe in sauberen, flachen Bächen. Je lebhafter das kühle Nass über ihre Füße plätschert, desto fester verankern sich Wurzeln und Blätter. Holen Sie sich Brunnenkresse in Ihren Kräutergarten!

Brunnenkresse wird in der Natur immer seltener

In der freien Natur sind vor allem Wildformen der Brunnenkresse präsent. Sammeln Sie dieses scharf-würzige Kraut aber nur dort, wo beste Bedingungen (sauberes, kühles Wasser, usw.) herrschen und Schafe und Rinder keinen Zugang haben, denn sie können krankheitserregende Leberegel übertragen. Deshalb: Brunnenkresse vor der Zubereitung gründlich waschen! Diese optimalen Lebensräume werden aber immer seltener, hinzu kommt, dass viele Menschen „Brunnenkresse-Nester“ oft rücksichtslos bis auf den letzten Stengel plündern, die Wurzeln mit herausreißen und somit die an sich ausdauernden mehrjährigen Kräuter vernichten. Lassen Sie deshalb, wann immer Sie Brunnenkresse sammeln, einen Teil der Pflanze stehen und schneiden Sie nur die fünf bis sieben Zentimeter langen Triebspitzen.

Heilpflanze Brunnenkresse

Unzählige Inhaltsstoffe, darunter Vitamin C, Karotin, Jod, Eisen oder Schwefel, zeichnen sie auch als Heilpflanze aus. Brunnenkresse hat sich bewährt bei Harn-, Nieren-, Herz- und Augenbeschwerden. Wegen ihrer Wirksamkeit darf man sie nicht täglich oder in großen Mengen zu sich nehmen. Das gilt übrigens für alle Heilpflanzen.

Anbau und Pflege der Brunnenkresse

Brunnenkresse können Sie in jedem wasserdichten Gefäß, beispielsweise in einem mit Folie ausgekleideten Balkonkasten, selber anbauen. Besser noch wären ein ausgedienter Brunnentrog oder die Uferzone eines Teiches. Auf jeden Fall braucht die Brunnen-Kresse sauerstoffreiches Wasser. (Ist keine automatische Frischwasser-Zufuhr gegeben, müssen Sie spätestens jeden zweiten Tag das Wasser wechseln.) Samen oder bereits bewurzelte Stecklinge gibt es im Fachhandel und in Spezialgärtnereien.

Ausgesät wird ab Mai in magerem, sandigem Boden. Dazu den Samen der Brunnenkresse breitwürfig ausbringen, mit einem Brett andrücken und mit feinem Sand bedecken. Tipp: Alternativ kann man die Samen mit Tapetenkleister ohne Zusatzstoffe vermischen und auf eine Filzmatte streichen. Für gleichbleibende Feuchtigkeit muss man auf jeden Fall sorgen, der Wasserspiegel soll bis knapp unter die ausgebrachten Samen reichen. Die Keimdauer beträgt bei Temperaturen um die 20°C, ein bis drei Wochen. Bis Ende Juli, Anfang August bilden sich kräftige Jungpflanzen, die Sie im Abstand von 15 mal 15 Zentimetern in sandige Erde (pH-Wert 5,7 bis 7,2) verpflanzen können. Idealer Wasserstand ist jetzt etwa zehn Zentimeter (knapp unter den Triebspitzen). Der Standort kann schattig sein, volle Sonne verträgt die Brunnenkresse nicht. Ernten können Sie ab September den ganzen Winter (Brunnenkresse bleibt im Winter grün) über. Schneiden Sie aber immer nur etwa fünf bis sieben Zentimeter lange Triebspitzen. Aufgeschossene oder blühende Kräuter-Kresse ist nicht zum Verzehr geeignet. Sie können blühende Brunnenkresse allerdings ausblühen lassen und die Samen für die nächste Aussaat nutzen oder Sie schneiden Ihre Kresse einfach kräftig zurück. Das fördert das Wachstum und die Verzweigung Ihrer Brunnenkresse.

Ebenfalls einfach ist die Vermehrung aus Stecklingen. Die Triebe bilden an den Verzweigungen Wurzeln. Bricht man sie ab und steckt sie in den sandigen Boden, wachsen sie zu eigenständigen Kresse-Pflanzen heran.

Text und Bild: gartentipps24.de