Viel Arbeit im Herbst im Obst-Garten

tmb_nutzgarten_obst_garten_viel_arbeit_im_herbst_im_obst_gartenNutzgarten / Obst Garten: Wer im nächsten Jahr viel Obst in seinem Garten ernten will, der sollte jetzt an Herbstsonntagen, besonders an verregneten, sich nochmals über den Obst-Baumschnitt informieren, ehe es draußen bei etwas trockenen Wetter an die Praxis geht. Der Obst-Baumschnitt sorgt nicht nur für guten Ertrag und Qualität, sondern fördert auch das Abtrocknen der Kronen nach sommerlichen Regenfällen und vermindert die Gefahr von Pilzinfektionen, wie Schorf. Bei Apfel, Birne und Quitte beginnt jetzt traditionell das große Schneiden, also der Auslichtungs- und Rückschnitt. Sind alle Scheren und Sägen scharf, steht Wundverschlussmittel bereit?

Reiche Obst-Ernte ist der Lohn

Wer Platz in seinem Garten und etwas Zeit für Obst-Spezialitäten reserviert hat, wird jetzt hoffentlich mit reicher Obst-Ernte belohnt: etwa mit Tafeltrauben, Preiselbeeren, Walnüssen und den letzten Haselnüssen. Kiwis dürfen noch etwas ausreifen, doch, sobald starke Fröste auftreten, lohnt das Warten nicht mehr.

Hauszwetschen werden möglichst hängen gelassen, bis sie am Stiel schrumpfen – dann sind sie am süßesten. Quitten werden ab Mitte Oktober geerntet.

Im Laufe des September werden einige gern angebaute Apfelsorten reif, zunächst `James Grieve`, `Gravensteiner` und `Oldenburg`, gegen Monatsende dann `Berlepsch` und `Goldparmäne`. Bei Lageräpfeln ist nun etwas Fingerspitzengefühl angesagt: Manche wie `Gloster` oder `Idared` sind noch nicht ganz reif, vertragen aber Frost nur in Maßen (schlechte Lagerfähigkeit). Tipp: Das Obst ist reif, wenn die Schale eine gute Ausfärbung vorzeigen kann und die Früchte sich bei Anheben und leichter Drehung leicht vom Baum oder Strauch lösen lassen.

`Williams Christ`, die wohl beliebteste Birnensorte, sollte Anfang September geerntet werden, auch die `Gute Luise` kommt bald vom Obst-Baum. Tipp: Birnen immer pflücken, wenn sie noch hart sind. Die letzten Birnen werden meist gegen Ende September, Anfang Oktober geerntet. Nur so genannte Wintersorten wie `Gräfin von Paris` und `Winterforellenbirne` dürfen bis kurz vor Frosteintritt am Baum bleiben.

Im September werden nun auch die späteren Pflaumen- und Renekloden-Sorten reif, nur die Hauszwetschen lässt man möglichst lange am Obst-Baum. Lichten Sie nach der Ernte Ihren Obst-Baum gleich aus, so sichern Sie sich für das nächste Jahr wieder eine reiche Obst-Ernte. Tipp: Fallobst, auch unter Apfel- und Birnenbäumen, sollte regelmäßig aufgesammelt und entfernt werden. Das verfaulende Obst würde sonst ungebetene Gäste anlogen, es könnte zu Krankheiten an dem Obst-Baum führen oder sogar noch unangenehm riechen.

Wenn man kurz vor der Ernte schon vom Frost überrascht wird, dann das Obst hängen lassen. Warten Sie besser ein paar milde Tage ab; wird gefrorenes Obst angefasst, beginnt es leicht zu "gammeln" und ist kaum lagerfähig.

Obstlager herrichten:
Optimal sind halbdunkle, 4 bis 5 °C kühle Räume mit 80 bis 90 Prozent Luftfeuchtigkeit. Reinigen oder desinfizieren Sie die Regale vorher gründlich. Übrigens: Obst nicht zusammen mit Gemüse lagern, da die reifenden Früchte Äthylen absondern. Erntegut mit Anzeichen von Krankheitsbefall darf natürlich genauso wenig ins Winterlager wie überreifes Obst.

Im September/Oktober ist Zeit Obst-Gehölze, ohne Ballen (mit nackten Wurzeln) zu pflanzen. Probieren Sie es zum Beispiel mal mit einer dornenlosen Brombeere. Sie ist sehr robust, leicht zu tmb_nutzgarten_obst_garten_letzter_pflanztermin_fuer_erdbeerenernten und hat große aromatische Früchte.

Letzter Pflanztermin ist auch für Erdbeerbeete, welche in keinem Obst-Garten fehlen sollten. Erdbeer-Pflanzen können noch bis Anfang September gepflanzt werden.

Vermehrung für noch mehr Obst im Garten

Für Geduldige bietet sich jetzt eine Steckholzvermehrung von Johannisbeeren an: dafür 20 bis 25 cm lange Stücke von diesjährigen, gut ausgereiften, bleistiftstarken Trieben schneiden, entblättern, dann so in die Erde stecken, dass nur noch ein Auge herausschaut, und feucht halten. Im Herbst des nächsten Jahres kürzt man die daraus entstandenen Triebe auf zwei bis drei Knospen ein.

Obst, nicht aus Ihrem Garten?

Beim nächsten Spaziergang Korb oder Plastiktüte mitnehmen, denn jetzt können Sie überall Holunderbeeren zum Pressen (sehr gesunder Saft) und Hagebutten (köstliche Marmelade einkochen) von Strauchrosen ernten. Einen besonders hohen Vitamin-C-Gehalt haben die jetzt ebenfalls erntereifen Beeren des Sanddorns. Die essbaren Früchte der Mährischen Eberesche (Sorbus aucuparia ssp. moravica) sind gleich zu Beginn der Reife im September/Oktober am vitaminreichsten.

Obst-Bäume vor Schädlingen schützen

Im Spätherbst kriechen die flugunfähigen Weibchen des Kleinen Frostspanners an den Stämmen von Obst-Bäumen wie Apfel-, Birn-, Kirsch- und teils auch Pflaumenbäumen hoch, um ihre Eier abzulegen. Wo im Sommer Frostspannerbefall festgestellt wurde, legt man jetzt Leimringe an, an denen die Weibchen festkleben. Achtung: Nicht nur die Stämme, sondern auch Stützpfähle erhalten einen solchen Schutzring.

Text: Gartentipps24.de
Bild1 ©: virra
Bild2 ©: Ute Kawik  / Pixelio