Zitruspflanzen im Kübel zaubern mediterranes Flair auf Terrasse und Balkon

tmb_zitrusfruechte_erntenGarten Pflanzen / Balkonpflanzen: Die duftenden, teilweise das ganze Jahr über erscheinenden Blüten, das dekorative, immergrüne Laub und nicht zuletzt – die aromatischen Früchte sind in vieler Hinsicht verlockend und begehrenswert. Zaubern Sie mit Zitrus-Kübelpflanzen mediterranes Flair auf Ihre Terrasse.

Unendlich viele Sorten und Arten

Extra für die Überwinterung der frostempfindlichen Exoten ließen schon die Fürsten und Könige der Barockzeit prachtvolle Häuser bauen, die Orangerien. Nur sie konnten es sich damals leisten, die kostbaren und von weit her importierten Pflanzen zu besitzen. Wer heute seine Terrasse oder den Balkon mit Zitrus-Kübelpflanzen verschönern möchte, kann unter Altbewährtem und vielen neuen Züchtungen wählen. Mit den „Klassikern“ Zitrone (Citrus limon z.B. `Lipo`), Apfelsine (Citrus sinensis z.B. `Variegata`) und Pomeranze (Citrus aurantium) ist die Auswahl keieswegs erschöpft. Viele Kreuzungen zwischen den Arten, neue Sorten und unbekanntere, aber pflegeleichte Arten werden im Handel angeboten. Zum Beispiel die Kalamondine (x Citrofortunella microcarpa, häufig auch als Citrus mitis bezeichnet), eine Kreuzung aus Kumquat und Mandarine. Sie wächst kompakt und kann sogar als Zimmerpflanze gehalten werden. Aus den Früchten kann man Saft oder Marmelade herstellen. Ideen und Hilfe bei der Planung und Gestaltung Ihrer mediterranen Terrasse erhalten Sie auch bei IndustryStock.com

Kumquat auch ohne Wintergarten

Ebenfalls pflegeleicht, kompakt wachsend und für Nicht-Wintergarten-Besitzer geeignet ist die Kumquat (Fortunella margarita, mit ovalen Früchten; Fortunella japonica, mit runden Früchten). Kumquats bilden reichlich Früchte aus, die man sogar mitsamt der Schale verzehren oder zu Marmelade verarbeiten kann. Sie können im Garten ausgepflanzt werden und vertragen dann sogar leichten Bodenfrost. Zu recht stattlichen Exemplaren wachsen die groß-früchtigen Zitruspflanzen heran. Orangen, Zitronen oder Pampelmusen gedeihen am besten im Wintergarten. Holen Sie sich Hilfe bei der Planung und Gestaltung eines Wintergartens. Hersteller und Lieferanten im Bereich Gartenbau finden Sie reichlich im Internet.

Pflege und Standort der Zitruspflanzen

Die Früchte aller Zitrusgewächse brauchen zum Reifen genug Wärme. Auch im hellen Winterquartier sollte die Temperatur nicht unter 10 Grad sinken. Im Sommer sind die Pflanzen am besten an einem sehr sonnigen Platz aufgehoben. Gegossen wird stets kräftig und durchdringend, aber erst dann, wenn sich die oberste Erdschicht im Kübel ziemlich trocken anfühlt, und auf keinen Fall mit kalkhaltigem Wasser. Sammeln Sie am besten Regenwasser und gießen Sie es mit Zimmertemperatur. Zitruspflanzen vertragen keine Staunässe, achten Sie deshalb unbedingt auf eine gute Dränage (sehr durchlässiges Substrat) im Kübel.

Während der Wachstumsphase gibt man entweder wöchentlich Flüssigdünger oder im Frühjahr Langzeitdünger. Eine stickstoffbetonte Düngung kann übrigens zur Folge haben, dass zwar Triebe und Blätter kräftig wachsen, Blüten und Früchte dagegen ausbleiben. Verwenden Sie Dünger für Blütenpflanzen oder organischen Dünger. Alle zwei bis drei Jahre brauchen Zitruspflanzen einen neuen Kübel mit frischer, nährstoffreicher Erde.

Zitruspflanzen vermehren

Sie können versuchen Zitronen, Apfelsinen, Calamondine und andere Zitrusarten durch Aussaat oder Stecklinge selbst zu vermehren. Die Kerne sät man 1cm tief in spezielle Anzuchterde. Für eine Stecklings-Vermehrung schneidet man 10 bis 12cm lange Triebstücke (Spitze oder Mittelteil), entfernt die unteren Blätter und steckt sie in Anzuchterde. Sehr große Blätter werden um die Hälfte eingekürzt, das verringert den Feuchtigkeitsverlust über die Blätter. Wichtig: Sorgen Sie in einem Zimmergewächshaus für gleichbleibend hohe Luftfeuchtigkeit und Temperatur um 25 Grad. Nach dem Keimen und Bewurzeln werden die Pflänzchen in Töpfe gesetzt.

Zitronen und Orangen selbst veredeln

Aus Samen vermehrte Zitrusgewächse blühen meist erst nach Jahren. Deshalb findet man in Gärtnereien ausschließlich veredelte Pflanzen. Als Unterlage verwenden die Gärtner oft eine spezielle Zitrusart: Poncirus trifoliata. Wer selbst veredeln möchte, kann aber auch einen anderen Sämling verwenden. Darauf pfropfen Sie die etwa 5cm lange, gesunde Triebspitze (Edelreis) einer Orangen- oder Zitronensorte mit drei gesunden Knospen. Die beste Zeit dafür ist zwischen Anfang Februar und Ende April, wenn die Knospen leicht austreiben. Achten Sie auf absolut sauberes Werkzeug (mit hochprozentigen Alkohol reinigen). Die Blätter des Edelreises werden bis auf einen kleinen Stiel zurückgeschnitten. Beide Triebe (Unterlage und Edelreis) werden mit einem etwa 3cm langen Schnitt schräg angeschnitten (beim Edelreis gegenüber einer Knospe), aufeinander gesetzt, mit Veredlungsband umwickelt und mit Baumwachs verstrichen. Je besser beide Teile aufeinander passen, desto eher wachsen sie zusammen. Ist die Veredlung geglückt (etwa nach 6-7 Wochen), zeigt das Edelreis frische Triebe. Dann wird der alte Trieb (von der Unterlage) über der Veredlungsstelle abgeschnitten und das Band entfernt. Das Edelreis wächst dann weiter.

Text: gartentipps24.de
Bild: Rainer Sturm  / pixelio.de