Die Schmucklilie wird auch Liebesblume genannt

tmb_pflanze_schmucklilie_liebesblumePflanzen / Blumen Stauden: Die Schmucklilie zählt zu den prachtvollsten Blütengewächsen des Sommers. Im allgemeinen wird sie als Kübelpflanze auf Terrasse und Balkon gehalten, es gibt aber auch winterharte Formen für den Stauden-Garten.

Gartenliebhaber kennen sie meist als Schmucklilie oder Afrikanische Lilie. Viel treffender bezeichnet aber der aus dem Griechischen abgeleitete botanische Name Agapanthus diese zauberhafte Pflanze, nämlich „Liebesblume“ (agape=Liebe, anthos=Blume). Es entfaltet sich eine Blüte nach der anderen und schließt sich mit den übrigen zu großen, atemberaubend blauen Kugeln zusammen.

Diese attraktive Staude ist in Südafrika zu Hause

Seit dem 17.Jahrhundert wird die Schmucklilie in Europa als Kübelpflanze gehalten. Dabei handelt es sich ursprünglich nur um den auch unter Agapanthus umbellatus oder Agapanthus orientalis geführten Agapanthus praecox, eine wärmebedürftige Art immergrünen Blättern und großen prächtigen Blütendolden auf 80 bis 120cm hohen kräftigen Stielen, die sich im Juli und August entfalten. Agapanthus-Sammler freuen sich über buntlaubige Sorten wie `White Variegated` und `Golden Variegated`. Leider sind derartige Spezialitäten bei uns äußerst rar und allenfalls durch Zufall einmal zu bekommen.

Winterhart oder nicht winterhart?

Inzwischen kennt man insgesamt elf botanische Arten, die sich in zwei Gruppen unterteilen lassen. Die einen stammen aus den milden küstennahen Regionen zwischen Kapstadt und Durban. Sie besitzen immergrüne Blätter und vertragen keinen Frost. Zu ihnen gehört der obengenannte Agapanthus praecox. Die zweite Gruppe umfasst mäßig winterharte Stauden aus den Bergen des Inlands mit kleineren, nicht ganz so dichten Blütendolden, oft kürzeren und zierlicheren Stielen und im Herbst einziehenden Blättern (manchmal mit goldgelber Laubfärbung). Die gärtnerisch wichtigsten Arten hiervon sind Agapanthus campanulatus und Agapanthus inapertus (z.B. `Lilliput` 50cm hoch - blau), die entscheidend an der Entstehung der „Headbourne Hybrids“ (z.B. `Luly` - hellblau) beteiligt waren. Diese umfassen violette, blaue und weiße Auslesen von so guter Frosthärte, dass sie mit einer leichten Abdeckung (lesen Sie bei uns: Winterschutz für Topf und Kübel auf Terrasse und Balkon oder auch Der richtige Winterschutz für alle Pflanzen im Garten) versehen als winterhart gelten können.

So unterschiedlich wie der Charakter der beiden Schmucklilien-Gruppen, so vielseitig sind auch ihre Verwendungsmöglichkeiten im Garten. Als Kübelpflanze ist Agapanthus praecox mit seinen blauen oder weißen Riesenblüten nach wie vor unschlagbar. Seinem eleganten Erscheinungsbild kommen dabei repräsentative Aufgaben am meisten entgegen, z.B. als Empfangsduo links und rechts der Haustür, im Mittelpunkt eines Innenhof oder symmetrischen Rosengartens oder als Glanzpunkt der Terrasse. Besonders hinreißend wirkt er in Verbindung mit Wasser (z.B. `Windsor Grey` mit weißen Blüten). Es sollte jedoch eher ein formales Becken oder ein Springbrunnen als ein Naturteich sein.

Je kleiner der Kübel, um so üppiger die Blüte

Um sich optimal zu entwickeln, braucht die Schmucklilie im Kübel im Sommer viel Sonne und Wärme, wöchentlich Dünger und reichlich Wasser. Im Winter möchte sie dagegen zwar frostfrei, aber sehr kühl (1 bis 8 Grad) und eher trocken stehen, nur dann setzen die Pflanzen Knospen an. Mit zur Blütenfülle trägt auch ein gewisser Platzmangel im Pflanzgefäß bei. Je mehr sich die Wurzeln im Kübel grängeln, um so üppiger erscheinen die herrlichen Blüten. Geteilte und umgetopfte Schmucklilien brauchen dagegen zwei bis drei Jahre, bevor sie wieder in Hochform kommen.

Entsprechend lieben die winterharten Schmucklilien ein möglichst ungestörtes Dasein im sonnigen Staudenbeet oder an anderen geschützten Plätzen im Garten. Mit ihren kühlen Farben und der späten Blütezeit im August/September geben sie ideale Partner für die feurige Fackellilie (Kniphofia), die Montbretie (Crocosmia) und die Kalifornische Fuchsie (Zauschneria californica) ab. Zartere Kombinationen entstehen mit der Kap-Hyazinthe (Galtonia), Schafgarbe und dem Federborstengras (Pennisetum). Im Winter empfiehlt, sich das Abdecken der Pflanzstellen mit Laub, Stroh und Tannenreisig als Frost- und Nässeschutz. Schwerer Gartenboden sollte mit Sand und Kompost aufgelockert werden, dann wird die Liebesblume gern ein Dauergast.

Text: gartentipps24.de
Bild: Verena N. / pixelio.de