Pflanzen / Garten Pflanzen: Haben diese unscheinbaren immergrünen Pflanzen wie die Hauswurz (Sempervivum) einmal des Menschen Herz erobert, findet dieser in Garten, auf Balkon und Terrasse immer wieder neue Ecken für die genügsamen Rosetten-Pflanzen. Selbst bei extremer Platznot findet diese Pflanze eine geeignete Nische, um seine aparte Schönheit zu entfalten. Die Hauswurz stammt aus den Gebirgsregionen Mittel- und Südeuropas, wo sie auf sehr kargen, steinigen Böden gedeiht. Daher wird die Pflanze besonders gern im Steingarten oder auch Trockenmauern verwendet.

Im Mittelalter wurde Hauswurz auf Dächer gepflanzt, um das Haus vor Hexen und Blitzschlag zu schützen. Ob man heute noch daran glaubt oder nicht, Dachbegrünungen sind nach wie vor eine schöne Gestaltungsidee.

Hauswurz sind richtige Hungerkünstler

Damit die Hauswurz sich richtig wohl fühlt, pflanzt man sie in ein wasserdurchlässiges Gemisch aus Gartenerde und Sand. Es empfiehlt sich auch eine Dränage aus Kies oder Blähton, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann, da die Hauswurz keine Staunässe verträgt. Warum nicht auch mal in einen alten Schuh oder Milchtopf pflanzen? Auch in kleine Terrakottatöpfe oder Tröge aus Naturstein gepflanzt, verbreiten die genügsamen Pflanzen ihren Charme.

In ihren fleischigen Blättern können diese Pflanzen Feuchtigkeit speichern und kommen einige Wochen ohne Wasser aus. Man muss die Hauswurz fast nie gießen, und auch auf das Düngen können Sie verzichten, denn sonst verlieren die Pflanzen ihren natürlichen Wuchs und werden zu groß.

Die Auswahl der Pflanzen ist riesig

Die kugeligen, geschlossenen oder sternförmigen Blattrosetten der Hauswurz haben einen Durchmesser von 0,5 – 6 cm, bei den Zuchtformen kommen auch größere Exemplare vor. Das Farbspektrum reicht von Graugrün und Grün über Rot bis zu Purpur. Bei einigen Hauswurz-Arten sind die Blattspitzen in einer anderen Farbe abgesetzt. Da die Blattfarbe im Laufe des Jahres variiert, zeigen sich diese Pflanzen in immer neuen Kleidern und sorgen für Abwechslung im Garten. Selbst die roten Sorten sind im Austrieb meist Grün, im Herbst zeigen sie dann ihre kräftige Farbe. Auch der Standort der Pflanze ist entscheidend. In der Sonne entwickelt die Hauswurz viel intensivere Farben als im Schatten.

Auch ihre Blüten sind ein Schauspiel

Ab Mai schieben sich kräftige Blütenstiele mit ihren sternförmigen Blüten in Rosa, Rot, Weiß oder Gelb aus den älteren Rosetten, welche danach absterben. Sie können die Blütezeit aber genießen und müssen nicht um Ihre lieb gewonnene Pflanze bangen, denn bevor ein Hauswurz zur Blüte kommt, hat sie bereits zahlreiche Tochterrosetten gebildet und damit den Erhalt der Pflanze gesichert. Diese kleinen Tochter-Rosetten können Sie von den Ausläufern abtrennen und an eine neue Stelle im Garten pflanzen.

Die hell- bis dunkelgrüne Spinnweb-Hauswurz (Sempervivum arachnoideum) ist von einem Netz spinnwebartiger Haare überzogen. Es dient als natürlicher Schutz vor Sonnenstrahlung. Ein schillerndes Farbenspiel veranstaltet die Hauswurz-Sorte `Krater`. Die äußeren Blätter dieser Sorte bilden einen markanten rosafarbenen Ring um die grüne Rosettenmitte. Und noch ein Hauswurz sei erwähnt, die Sorte `Hey Hey`. Ihre hellgrünen Rosetten sind leicht behaart und bilden kompakte Kugeln. Sie gehört unbedingt in Ihre Sammlung von Hauswurz-Pflanzen im Garten.

Text: Gartentipps24.de
Bild ©: Renate Lemke / Pixelio