Duft im ganzen Zimmer

tmb_pflanzen_zimmerpflanzen_duft_im_ganzen_raumPflanzen / Zimmerpflanzen: Während der Duft draußen nur ein Hauch ist, der einen im Vorübergehen streift, verfängt sich das Parfum aromatischer Zimmerpflanzen im Raum. Am Blumenfenster verbindet es sich mit der Wärme und Feuchtigkeit der Luft und entfaltet sein Aroma. Manchen Zimmerpflanzen gelingt es tatsächlich, einen ganzen Raum mit ihrem Duft auszufüllen. Eine einzige Hyazinthe beispielsweise hüllt uns ein in eine Wolke orientalisch schwerer Süße. Oder das tropische Aroma der Kranzschlinge (Stephanotis) ist so intensiv, dass man sich daran berauschen kann.

Spontan- oder Kontakt-Dufter

Zimmerpflanzen, die mit dem Aufbrechen der Knospen zu duften beginnen, gehören zu den sogenannten „Spontanduftern“. Eingehüllt in ihre Aura wollen sie eigentlich nur eines: Insekten zur Bestäubung anlocken. Anderen muss man erst nahe kommen, um ihre Duftnote wahrzunehmen, so wie sich zum Beispiel das zarte Veilchenaroma des Blauen Lieschens (Exacum affine) nur beim Beriechen offenbart. Wieder andere Zimmerpflanzen muss man über die Blätter streichen. Die ätherischen Öle, die sie bei Berührung freigeben, dienen in erster Linie dem Schutz vor Fraßfeinden. Solche „Kontaktdufter“ kennt man aus dem Bereich der Gewürzpflanzen: Zitronenmelisse, Rosmarin oder Minze – schwer zu beschreiben, ihr warmes, würziges Aroma. Jeder hat es auf Anhieb in der Nase. Mit einem kleinen Sortiment am Küchenfenster holt man sich den Duft-Genuß ins Haus. Aber auch unter den typischen Zimmerpflanzen gibt es Vertreter mit herrlichen Blattdüften. Das zitronige Laub von der Wachsblume (Chamelaucium uncinatum) beispielsweise oder die Wohlgerüche, die die Blätter der verschiedenen Duftpelargonien zu bieten haben. Manche riechen nach Zitrone, andere nach Minze, Moschus oder Rose.

Die Düfte aus dem Pflanzenreich sind komplexe Mischungen. Sie setzen sich aus bis zu hundert verschiedenen Einzelsubstanzen zusammen, die sich zu einem Bukett vereinigen und jedem Zimmerpflanzen-Dufter seine charakteristische Note verleihen.

Erfrischender Duft

Zitrus-Arten sind zweifache Duftspender. Das Aroma ihrer Früchte ist klar und erfrischend, die sternförmigen weißen Blüten verströmen einen exotisch süßen Duft. Meistens hängen beide Stadien gleichzeitig am Strauch und entfalten gemeinsam ein wunderbares Bukett. Idealer Standort für Zitruspflanzen ist ein kühles Glasanbau. Fürs Zimmer eignet sich besonders Calamondin-Orange, die im Wuchs kleiner bleibt. Sie braucht einen Platz am Südfenster und darf nicht zu warm überwintert werden. Zum Gießen benötigt man kalkarmes Wasser.

Blumiger Duft

Ein Fest für die Sinne beginnt, wenn die Gardenie im Sommer ihre Knospen öffnet. Ihr Duft ist intensiv, süß und blumig mit einem Hauch reifer Aprikosen. Sie braucht einen sehr hellen, warmen Platz mit etwas Sonne im Zimmer und eine gleichmäßige leichte Ballenfeuchtigkeit. Im Winter hält man sie bei etwa 18 Grad. Ihr größter Feind ist der Kalk. Deshalb nur mit weichem, zimmerwarmen Wasser gießen und kalkfreien Dünger in halber Konzentration verwenden.

Exotischer Duft

Der weißblühende Jasmin (Jasminum officinale) ist für echte Duft-Fans unentbehrlich: Schon eine Pflanze reicht aus, um mit ihrer betäubenden Aromafülle einen Raum zu parfümieren. Die langen Triebe dieses Schlingers müssen auf einem Spalier oder einem Bogen aufgebunden werden. Er benötigt viel Licht ohne pralle Sonne und kühle Winter-Temperaturen, sonst werden keine Blüten angelegt.

Zitroniger Duft

Wie es sich für ein Myrtengewächs gehört, zeichnet sich die Wachsblume (Chamelaucium uncinatum) durch ihr aromatisches Laub aus. Die nadelförmigen Blätter riechen nach Zitrone. Wenig Wasser, viel Wärme und Sonne im Sommer und ein kühler Platz im Winter sind die Pflegemarken für diesen zierlichen Strauch.

Würziger Duft

Auch bei der Edelpelargonie sind es nicht die Blüten, sondern das Laub, das sie in den Reigen der aromatischen Zimmerpflanzen einreiht. Mit der Würze ihrer Blätter ist sie die ideale Gesellschafterin für Zimmerpflanzen mit blumigen Blüten-Düften. Sie benötigt einen hellen Sommer-Standort mit Morgen- oder Abendsonne, im Winter einen Fensterplatz in einem mäßig beheiztem Zimmer.  An warmen Tagen reichlich, im Winter nur selten gießen.

Süßlicher Duft

Zuckersüß und betörend ist das Parfum der Stephanotis-Blüten. Die Kranzschlinge, so ihr deutscher Name, blüht vom Frühjahr bis zum Herbst. Man zieht sie am Spalier oder am Bogen, gibt ihr einen hellen Platz mit milder Sonne und sorgt für gleichmäßige Feuchtigkeit. Während der Ruhezeit im Winter stellt man sie kühler.

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