Beliebte Bäume und Sträucher schneiden

tmb_beliebte_baeume_und_straeucher_schneidenGarten Bäume / Bäume pflanzen: In allgemeinen richtet sich der richtige Schnitt nach dem Alter der Bäume und Sträucher, ob ein Erziehungsschnitt nötig ist, der Strauch oder Baum ausgelichtet werden muss oder zum Beispiel der alte Flieder im Garten einen Verjüngungsschnitt braucht. Dazu gehört auch bei manchen Bäumen die anschließende Wundbehandlung: Schnittstellen, die größer als 3cm sind, bieten Krankheitserregern eine ideale Angriffsfläche. Deshalb: Immer mit Wundbalsam verschließen!

Diesen Baum oder Strauch hat fast jeder im Garten

Forsythie schneiden

Forsythien, auch Goldglöckchen, Goldflieder oder Goldweide genannt, bringen den mit ihren intensiv gelben Blüten noch winterkahle Garten schon früh zum Leuchten und sehen auch in Heckenform gezogen gut aus. Die Pflanzen dürfen allerdings nicht zu eng stehen. Ausgewachsen erreichen sie eine Höhe von etwa vier Meter und eine Breite von zirka drei Meter. Damit die Sträucher jedes Jahr aufs Neue kräftig blühen oder auch als Hecke gut erzogen aussehen, ist folgendes zu beachten: Forsythien sollten direkt nach der Blüte zurück geschnitten werden. Die alten vier- bis fünfjährigen Äste und die neuen, dünnen Triebe werden kurz über dem Boden gestutzt. Nur die kräftigen jungen Bodentriebe aus dem Vorjahr bleiben stehen. Diese Triebe bilden im Sommer Seitenzweige aus, die im nächsten Frühjahr blühen.
Tipp: Einfach ist auch die Vermehrung. Im zeitigen Frühjahr oder im Juli fallen beim Schneiden der Forsythien noch grüne, etwa 20 Zentimeter lange Stecklinge an. Man steckt diese zu drei Viertel in mit Erde gefüllte Töpfe. Nach der Bewurzelung können sie dann in den Garten ausgepflanzt werden.

Zypressen schneiden

Die Schein - Zypresse (Chamaecyparis lawsoniana 'Intertexta') ist bekannt für kräftigen Austrieb und Zuwachs. Sie ist also bestens als Hecke geeignet und kann auf der Höhe von 1,50m geschnitten werden. Das bedeutet zweimaliger Schnitt pro Jahr. Die Wunden brauchen nicht verstrichen werden, die Zypresse schließt selbst die offenen Leistungsbahnen. Nach dem ersten Austrieb ist ein idealer Schnitt-Zeitpunkt, da dann die Schnittstellen durch den zweiten Austrieb wieder verdeckt werden. Auch wenn die Hecke um 50cm gestutzt wird, werden sich auch ohne regelmäßigen Rückschnitt erneut Spitzentriebe bilden, die nach zwei bis drei Jahren wieder geköpft werden müssen.
Hinweis: Von der Kettensäge ist aus optischen Gründen (beschädigte Triebe werden braun) abzuraten. Ein Astkneifer schneidet die Triebe glatt und ist gezielt
anzusetzen. Die Astspitzen werden mit der Hand- oder Heckenschere formiert.

Buchs schneiden

Buchsbaum ist wahrscheinlich eine der bekanntesten -beschneidungsfreudigsten- Pflanzen. Man kann nicht viel falsch machen und sie einfach in die gewünschten Formen schneiden. Dafür werden im Handel viele verschiedene Drahtgitterfiguren angeboten. Je nach Buchsbaum-Sorte können Sie sogar versuchen, ältere Pflanzen zurück zuschneiden. Dabei gehen Sie entweder scheibchenweise vor oder der Buchs wird radikal auf  rund 25cm Resthöhe zurückschneiden. Viele Sorten treiben schnell wieder von der Basis her aus und im August ist die Hecke wieder dicht belaubt. Mit so einem radikalen Schnitt sollte eine gezielte, Stickstoff-betonte Düngung einhergehen. Kompost, Stallmist, Oscorna oder auch mineralische Dünger sollten in den Boden eingearbeitet werden, da Buchsbaum zu den Nährstoff bedürftigen Gehölzen zählt.
Tipp: Buchsbaum kann im August durch Stecklinge, im Freien an einer schattigen Stelle im aufbereitetem Garten-Boden bewurzelt werden. Der Boden sollte locker und leicht gedüngt sein; der pH-Wert 5,5 betragen. Ein Netz schützt dabei vor Sonne und verringert die Verdunstung. In Folien-Tunneln sind die Erfolge sicherer als im Freiland. Aber auch durch Teilung lässt sich der Buchs vermehren: Dazu wird die Pflanze ausgegraben und mit einem Spaten geteilt. Wurzeln und Triebe stark zurückschneiden und neu pflanzen.

Rotbuchen schneiden

Rotbuchen sind sehr Schnitt-verträgliche Sträucher. Sie eignen sich also hervorragend als Hecke. Gerade im Winter bietet es sich an, breite und zu hohe Pflanzen zurück zu schneiden. Allerdings wird bei einem zu sehr kräftigen Rückschnitt, zunächst ein verzögerter und auch unregelmäßiger Austrieb im nächsten Jahr erfolgen. Spätestens der Johannistrieb (auch Augustsaft genannt) schließt dann aber eventuelle Lücken in der Hecke wieder. Achten Sie darauf, die Hecke oben schmaler zu schneiden als unten. Es gelangt mehr Licht in das Innere der Rotbuchen-Hecke und schwerer Schnee kann dann besser abfallen/abrutschen, sonst würden vielleicht Schäden durch Astbruch entstehen.
Hinweis: Eine gezielte Düngung der Rotbuche im Frühjahr ist anzuraten, um den Austrieb zu fördern. Dazu bietet sich organischer Dünger an.

Das Mandelbäumchen

Nach der Blüte wird der Mandelbaum radikal zurück geschnitten, das heißt alle Zweige, die geblüht haben, werden ganz abgeschnitten. Das sieht zunächst schlimm aus, aber im Laufe des Sommers bilden sich neue Zweige, die im nächsten Jahr kräftig blühen. Außerdem verhindert man so, dass das Mandelbäumchen von der gefürchteten Spitzendürre, einer Pilzkrankheit, befallen wird.

Hainbuche schneiden

Hainbuchen zählen zu den klassischen Hecken-Pflanzen. Junge, frisch gesetzte Heckenpflanzen sollen erwartungsgemäß möglichst bald zu einer dichten Hecke werden. Voll belaubt bis zum Boden, bietet eine Hainbuchen-Hecke, Schutz vor Lärm, Staub und vor den Blicken Neugieriger. Dieses erreicht man am schnellsten durch starke Rückschnitte, um die Verzweigungen zu fördern. Gleich nach dem Pflanzen der Hainbuche sollte man die längeren unverzweigten Spitzen wenigstens um die Hälfte zurückschneiden, damit auch diese sich verzweigen. Bei jungen Heckenpflanzen, die buchstäblich noch erzogen werden müssen, ist in den ersten zwei bis drei Jahren ein laufender Schnitt unumgänglich. Noch ist die Hecke locker. Um sie dicht zu bekommen, wird jeder nach außen und oben wachsende Trieb mehrfach im Jahr eingekürzt, lange bevor das gedachte Außenmaß der Hecke in Höhe und Breite erreicht ist. Junge Hecken sollen also möglichst oft und kräftig beschnitten werden. Ältere Hecken bieten den Singvögeln beliebte Nistgelegenheiten. Eine alte Hecke sollte man deshalb nicht vor dem Ausschlüpfen der Jungen, Ende Juli bis Anfang August, schneiden. Hat man im August geschnitten, lässt man die Pflanzen also bis zum Frühjahr in Ruhe und bringt die Hecke dann, wenn nötig, kurz vor dem Austrieb auf die gewünschte Form.

Liguster schneiden

Den Liguster schneiden Sie nach der Blüte und notfalls nochmals im August/September, wenn er sehr stark wuchert. Als Hecke geschnitten, sollte Liguster eine konische Form haben, also oben schmaler als unten sein, damit genügend Licht auch in den unteren Bereich kommt. Ist dies nicht der Fall, verkahlt die Hecke im Laufe der Jahre.

Hortensien schneiden

Hortensien nur im Notfall schneiden. Anfang August bis Mitte September sind die Knospen in den Hortensien schon angelegt und die Pflanzen gehen über die Vorruhe in die Hauptruhe über. Nach diesem Zeitraum sollten keine Schnittmaßnahmen durchgeführt werden, da sonst die Knospen und damit die Blüten für das Folgejahr entfernt werden. Die Pflanzen sind nach der Blüte zu schneiden, zu einem Zeitpunkt, an dem die Hortensien am alten Holz neue Triebe bilden. Dabei werden nur die abgeblühten Triebe bis über die Neuaustriebe (die sind nicht zu übersehen) zurück geschnitten. Neben den Trieben aus dem alten Holz, bilden Hortensien auch vom Erdboden aus immer wieder neue Triebe. Ältere Pflanzen können zur Verjüngung nach der Blüte stark zurück geschnitten werden, falls nötig auch bis kurz über dem Boden. Allerdings muss dann im Folgejahr auf Blüten verzichtet werden.

Jasmin schneiden

Jasmin - Sträucher auch Philadelphus genannt, gehört zu den Frühsommer-Blühern. Ein Rückschnitt nach der Blüte, bis Mitte Juli, führt nur noch zu einem sehr schwachen Durchtrieb. Das gilt insbesondere für das "Auf-den-Stock-setzen" der Gehölze. Ältere Pflanzen treiben dann eventuell auch gar nicht mehr aus. Ein starker Rückschnitt ist also zu vermeiden, da die von der Mitte der Gehölze ausgehende Verzweigung typisch für Aufbau und Austrieb der Philadelphus-Art ist. Mäßiges Auslichten im Winter auf die Hälfte der Strauchhöhe, ist die richtige Maßnahme. Dabei kann gut auf vorhandene jüngere Triebe, die vom bogig überhängenden, älteren Holz nach oben wachsen, abgeleitet werden.

Walnussbaum schneiden

Walnussbäume werden möglichst im August geschnitten. Zu dieser Jahreszeit tritt aus den Schnittwunden nur wenig Saft aus und die Wunden verheilen noch vor dem Winter. Wenn ein Winterschnitt erfolgen soll, ist der Schnitt von Mitte Dezember bis Mitte Januar zu wählen, da Walnuss-Bäume dann nicht bluten. Die Schnittstellen werden nicht verstrichen. Walnussbäume zählen zu den stark wachsenden Bäumen und benötigen ausreichend Standraum im Garten. Deshalb hilft ein Einkürzen der Seitentriebe nur kurzfristig. Der Baum reagiert darauf mit starkem Austrieb im nächsten Jahr. Sinnvoll ist ein Auslichtungsschnitt, bei dem einige Kronen-Äste bis zum Stamm entnommen werden. So kann im Laufe der Jahre eine lockere Krone aufgebaut werden. Wenn die Stammverlängerung und einige Seitenäste beschnitten werden sollen, empfiehlt sich ein Ableitungsschnitt. Dabei wird der jeweilige Trieb auf einen schwächeren Seitentrieb zurück geschnitten, der dann die Funktion der ehemaligen Spitze übernimmt. Bilden sich dort im nächsten Jahr mehrere Triebe, werden diese bis auf den vorgesehenen Leittrieb entfernt.

Blauregen oder auch Goldregen schneiden

Diese stark wüchsigen Kletterpflanzen (bis 10m Pflanzenlänge) müssen sofort nach der Pflanzung im Garten bis auf nur wenige Augen stark zurück geschnitten werden. Ein sogenannter Pflanzschnitt. Nur dann setzen die Pflanzen schon nach zwei bis drei Jahren Blüten an. Ohne Rückschnitt bringen sie erst nach mehreren Jahren Blüten hervor. Nach der Pflanzung wird mit feuchter, humoser Erde leicht angehäufelt, dann treiben die Augen leichter aus. Beim Rückschnitt ist Vorsicht geboten. Sie könnten dabei unbewusst die blütenbildenden Triebe entfernen, denn Blauregen blüht am mehrjährigen Holz. Daher beim Rückschnitt keine kosmetischen Maßnahmen an jungen oder einjährigen Trieben durchführen, sondern bei Bedarf eher auf Leittriebe bis ins mehrjährige Holz auslichten. Hinweis: Sollte ein alter Blauregen nicht blühen, versuchen Sie einen beherzten Rückschnitt auf 40 bis 50cm. Schonen Sie in den kommenden Jahren die neuen Triebe, dann dürfte nach zwei bis drei Jahren eine Blüte eintreten. Gegen die pflanzeneigenen Gegebenheiten, Sämlings-Vermehrung, Art oder Sorte mit später Blüte, können Pflegemaßnahmen wie ein Rückschnitt natürlich nur wenig ausrichten.

Flieder schneiden

Der Sommerflieder (Buddleja davidii) gehört zu den wüchsigen sommerblühenden Sträuchern, der jedes Jahr lange überhängende Triebe bildet. Soll die kompakte Strauch-Form erhalten bleiben, ist ein Rückschnitt erforderlich. Der Sommerflieder blüht am neuen Holz und kann daher jährlich im Frühling, beim Aufbrechen der Knospen, auf niedrig bleibende Äste kräftig zurück geschnitten werden. Benötigt ein älterer, zu hoch gewachsener Flieder einen Verjüngungsschnitt, können alle Sprosse recht nahe der Basis geschnitten werden. Eine Schnittmaßnahme im Spätsommer, Herbst oder Winter sowie ein Entfernen von Blütenständen ist nicht erforderlich.

Immergrüne schneiden

Immergrüne Nadelgehölze wie Koniferen werden in der Regel im Spätsommer zurück geschnitten. Sie sollten den Schnitt an einem trüben Tag durchführen, damit die freigelegten Astpartien nicht sofort der prallen Sonne ausgesetzt sind. Achten Sie beim Auslichten und Zurückschneiden immer darauf, dass die typische Gestalt des Gehölzes erhalten bleibt. Vor allen Dingen darf die Spitze nicht ausgeschnitten werden, weil die Pflanze ansonsten leicht aus der Form gerät. Sollte ein starker
Rückschnitt notwendig sein, ist zu empfehlen, diesen auf mehrere Jahre zu verteilen. Nur so ist gewährleistet, dass das Nadelgehölz die Schnittmaßnahme unbeschadet übersteht.

Azalee schneiden

Ihre wunderschönen Azaleen sind zu groß geworden und müssen leider geschnitten werden? Wenn es unbedingt notwendig ist, werden Azaleen gleich nach der Blüte zurück geschnitten. Im Laufe des Sommers/Herbstes legen sie ihre Blütenknospen für das nächste Jahr an. Deshalb niemals im Winter schneiden. Achten Sie beim Rückschnitt darauf, dass ihre natürliche Form erhalten bleibt. Treten Sie beim Schneiden öfter mal einen Schritt zurück und betrachten Sie ihr Werk, denn wenn ein Ast erst mal ab ist, dann ....
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Text: gartentipps24.de
Bild©: Klaus-Dieter Strehle / pixelio.de