Tier-Leben am und im Gartenteich

tmb_gartentipps_tier_leben_am_und_im_gartenteichGartengestaltung / Gartentipps: Klar, ein Gartenteich ist schon allein deswegen toll, weil Wasser drin ist. Wenn der Teich aber noch einladend und naturnahe gestaltet ist, findet sich schon bald eine bunte Schar willkommener Gäste ganz von selber ein.

Der Teich bietet Lebensraum

Wer einmal beobachtet hat, wie der Gartenteich sich langsam, aber sicher, mit Leben füllt, wird ihn nie mehr missen wollen. Bereits wenige Tage nach Fertigstellung des Teichs sieht man die ersten Gäste einfliegen: die farbenfrohen Libellen (z.B. Feuerlibelle). Auch Furchen- und Rückenschwimmer, Gelbrand- und Taumelkäfer treffen auf dem Luftweg ein, selbst wenn man das nicht so mitkriegt: Sie sind meist in hellen Mondnächten unterwegs. Zu diesen Schwimmern gesellen sich Stab- und Ruderwanzen sowie Wasserskorpione. Wasserläufer dagegen – eine Landwanzenart – gleiten elegant auf der Wasserhaut an der Teichoberfläche entlang.

Naturnahe Gestaltung des Teichs ist Voraussetzung

Auch Frösche (z.B. Grünfrosch) und Molche stellen sich von selbst ein. Man muss allerdings auf sie warten können: Es kann dauern, bis sie den Teich entdecken. Manchmal wartet man jedoch vergebens. Dann scheitern sie entweder an der zu stark bebauten Umgebung des Gartens, oder der Teich sagt ihnen grundsätzlich nicht zu. Deshalb ist es wenig sinnvoll, bei der Ansiedlung mit Froschlaich etwas nachzuhelfen: Das ist ersten verboten, und zweitens würden die Tiere wieder abwandern und womöglich auf der nächsten Straße unter die Räder kommen. Um Amphibien den Gartenteich schmackhaft zu machen, sollte man ihnen wechselnde Wassertiefen und eine unterschiedlich dichte, naturnahe Bepflanzung anbieten. Einige Stein-, Laub- oder Geäst-Haufen am Ufer dienen als Unterschlupf oder als Winterquartier. Auch die Wasserqualität ist wichtig. Diese hängt zum Teil von der Bepflanzung ab (siehe bei uns: Den Gartenteich naturnahe bepflanzen).

Die kleinsten Tiere reinigen das Teichwasser

Eine sehr wichtige Rolle bei der Teichreinigung spielen Kleinorganismen, wie Wasserflöhe. Bei neu angelegten Teichen darf man ihrer Einreise ausnahmsweise nachhelfen, indem man von einem gesunden Weiher einen Eimer Wasser aus dem Uferbereich abschöpft und damit den Gartenteich „impft“. Auch Weichtiere, wie Posthorn-, Spitzschlamm- und Sumpfdeckelschnecken gehören zur wichtigen „Teichreinigerkolonne“: unermüdlich verputzen sie Algen.

Fische brauchen Platz

An Fische sollte man erst ab einer Teichgröße von 20 Quadratmeter und einer Tiefe von einem Meter denken: Sie verursachen Dreck und engen den Lebensraum anderer Wassertiere ein. Einheimische Arten, wie Moderlieschen, Bitterling, Stichling; Elritze oder Goldorfe, sind für naturnahe Teiche zu bevorzugen. Allerdings sollte man sie erst nach etwa einem Jahr einsetzen, wenn das Gleichgewicht sich einigermaßen eingependelt hat. Kois und Goldfische sind in Zierbecken mit Filteranlagen besser aufgehoben.

Keine Mückenplage aus dem Teich

Häufig hört man, dass der Gartenteich eine Quelle für eine Mückenplage ist. Stimmt nicht: Die gefürchteten Stechmücken bevorzugen zur Eiablage eher faulige und organisch belastete Wasserstellen wie Regentonnen, Vogeltränken, halbgefüllte Eimer oder ähnliche Brutstätten. Natürlich kommt es auch vor, dass Stechmückeneier im Gartenteich abgelegt werden. Die ausschlüpfenden Larven sind sehr nützlich: Täglich „reinigt“ jedes Tier einen Liter Wasser von Algen, Einzellern und organischen Schwebstoffen. Allerdings sind sie auch eine beliebte Beute von Fischen und Insekten, wie Rückenschwimmer, Wasserläufer und Taumelkäfer. Um eine Plage braucht man sich also bei naturnahen Teichen keine Gedanken zu machen.

Text: gartentipps24.de
Bild: Kurt F. Domnik / pixelio.de