Gartenjahr / Garten im Herbst: Viele Teich-Besitzer kennen das Problem: Nachdem sich der Gartenteich einige Jahre von seiner besten Seite gezeigt hat, ist das Wasser ständig trüb, wuchernde Pflanzen haben filigrane Arten verdrängt, und der Teich-Grund ist von einer dicken Schlammschicht und Wurzelfilz bedeckt.

Kleiner Test bei trüben Teich-Wasser

Stellen Sie ein Glas mit Teich-Wasser für einige Stunden an einen ruhigen Ort. Hat sich nur ein Bodensatz gebildet, wird das Wasser nur durch aufgewühlten Schlamm vom Teichboden getrübt. Ist das Wasser aber dann noch trüb, handelt es sich um Verunreinigungen durch Algen oder Gerbstoffe. Ein Anzeichen, dass es Zeit ist für eine gründliche Reinigung.

Zuerst wird der Teich leergepumpt. Vorsicht: Wird zu viel Schlamm aufgewirbelt, können die Wassertiere kurzfristig unter Sauerstoffmangel leiden. Falls Fische im Teich leben, fangen Sie diese am besten bei einem Wasserstand von 2 bis 10cm (so wenig Wasser, wie der größte Fisch hoch ist) mit einem Käscher. Die Fische nicht anfassen, das schadet der schützenden Schleimschicht.

Ist das Teichwasser vollständig abgepumpt, sollten Sie einen Teil der Schlammschicht mit den darin befindlichen Mikroorganismen aufbewahren (nur bis zu 2 Tage). Bei kleineren Teichen nimmt man dazu Eimer oder Wannen, bei größeren Teichen eine Eigenkonstruktion aus Kanthölzern und Folie. Danach den Rest des Schlamms aus dem Teich entfernen.

Oftmals werden erst nach dem Abpumpen die gewaltigen Wurzel-Massen der Wasserpflanzen sichtbar, die sich im Laufe von Jahren im Teich gebildet haben. Diese Teppiche können Sie portionsweise ausschneide, ohne die Teich-Folie zu beschädigen.

Gute Zeit für Reparaturen

Verliert der Teich dauernd Wasser, gibt es zwei häufige Ursachen: Der Teich hat ein Leck, das bei der Reinigung gut repariert werden kann, oder die Kapillarsperre der Uferzone ist unterbrochen. Wie durch einen Docht wird dabei Wasser aus dem Teich gesaugt. Prüfen Sie die Randzone und sorgen Sie dafür, dass keine Pflanzen-Wurzeln von außen in den Gartenteich wachsen und das Wasser herausziehen. Auch stark wachsende Teichpflanzen müssen im Herbst, vor allem in der Randzone, gründlich zurück geschnitten werden.

Zuletzt 10cm Wasser einlaufen lassen und den zwischengelagerten Schlamm, der viele wertvolle Kleinstlebewesen enthält in den Teich geben. Danach vorsichtig Wasser einfüllen. Tipp: Befestigen Sie den Gartenschlauch auf einem großen Brett und lassen Sie es auf dem Wasser schwimmen. So wird das Wasser sanft flach eingefüllt/verteilt.

Warum den Gartenteich erst im Herbst reinigen?

Im Frühjahr tauchen oft recht zeitig Frösche, Kröten und Molche auf. Wenn Sie den Teich dann leer pumpen, greifen Sie massiv in den Lebenszyklus dieser Tiere ein. Kleinkrebse und Libellen-Larven, die im Herbst zahlreich vorhanden sind, erholen sich dagegen schnell von der Teich-Reinigung.

Text: gartentipps24.de
Bild: Elisa Al Rashid / pixelio.de