Melonen aus dem eigenen Gemüsebeet

tmb_nutzgarten_gemuese_garten_melonenNutzgarten / Gemüse Garten: Obwohl Melonen viel Wärme benötigen, reifen sie auch in unserem Garten sehr gut. Und auch wenn sie süß und saftig schmecken: Botanisch betrachtet gehören die runden oder länglichen Früchte der Melone zum Gemüse.

Kein Gewächshaus nötig

Die Schwestern von Gurke und Kürbis sind ein Genuss, ob pur oder in einen Mantel aus Parmaschinken gehüllt. Für Melonen spricht auch, dass man sie sogar ohne Gewächshaus im Garten anbauen kann. Das Wichtigste für den Erfolg der wärmeliebenden Gattung ist eigentlich nur der richtige Standort. Melonen sollten an einem windstillen, vollsonnigen Platz gepflanzt werden. Optimal ist ein humushaltiger, nährstoffreicher Garten-Boden, der gut mit verrottetem Stallmist oder hochwertigem Kompost versorgt ist.

Neben Wärme und Licht braucht das aus Afrika stammende Gemüse viel Platz. Jede Melonen-Pflanze benötigt eine Fläche von rund einem Quadratmeter. Die in Töpfen auf der Fensterbank vorgezogenen Jungpflanzen dürfen nicht vor Ende Mai nach draußen. Es empfiehlt sich die Jungpflanzen in ein mit schwarzer Folie bespanntes Beet zu setzen. So ist der Gartenboden schon vorgewärmt, und lästiges Unkraut wird unterdrückt. Bis kurz vor der Blüte im Juli/August ist eine Abdeckung mit einem Folientunnel, den man leicht aus dünner Folie und einem Holzrahmen selber bauen kann, sinnvoll. Dann brauchen Bienen und Hummeln zum Bestäuben freie Bahn.

Sowohl Wasser- als auch Zuckermelonen gedeihen im Nutzgarten

Die großfrüchtigen Wassermelonen sind jedoch wärmebedürftiger als die süßen Arten. Sie brauchen nicht wie Zuckermelonen entspitzt und geschnitten zu werden (siehe unten), um Früchte zu bilden. Bei ihnen bilden sich die Früchte an den Triebenden. Zu den Zuckermelonen gehört die Charentais-Melone (etwa handgroß werden sie), deren graugrüne Fruchtschale glatt oder genetzt sein kann und dunkle Streifen hat. Das Fruchtfleisch ist orangefarben und aromatisch. Ein korkartges Netz auf der Schale ist typisch für Netzmelonen. Ihr Fruchtfleisch ist je nach Sorte grünlich, weiß oder orange.

Am Stiel erkennt man, ob die Zuckermelone reif ist

Erntereif sind die exotischen wasserreichen Früchte ab Ende August bis in den September. Zuckermelonen sind reif, wenn sie einen süßlichen Duft verströmen und sich Risse am Stielende der Frucht bilden. Reife Wassermelonen klingen hohl, wenn man dagegen klopft. Bis zu sechs Früchte können pro Melonenpflanze geerntet werden.

Anzucht von Melonen aus Samen

Ende April bis Anfang Mai zwei bis drei Samen in Töpfe mit Fertigerde aussäen. Hell und warm (22 bis 26 Grad) stellen. Mit warmen Wasser gießen. Die Keimung erfolgt nach etwa 10 Tagen. Kräftige Jungpflanzen Ende Mai auf kleine Erhöhungen auspflanzen, etwa im Abstand von einem Meter zwischen den Pflanzen und Reihen. Das Unterlegen von schwarzer Mulchfolie hält den Wurzelraum warm. Ein abnehmbarer Folientunnel schützt die jungen Pflanzen vor kalten Temperaturen. Zur Blüte aber unbedingt entfernen.

Der richtige Schnitt für kräftige Zuckermelonen

  • Da Zuckermelonen nur an den Seitentrieben Früchte bilden, wird der Haupttrieb nach dem fünften Blatt mit der Gartenschere entspitzt. So wird an der rankend wachsenden Pflanze die Bildung von Seitentrieben angeregt.
  • In den Blattachseln der Seitentriebe entwickeln sich die großen gelben, getrennt-geschlechtlichen Blüten, die von Insekten bestäubt werden.
  • Sobald sich kleine Früchte zeigen, dünnen Sie auf jeweils eine Frucht pro Seitentrieb aus. Zu viele Früchte können nicht gut ernährt werden. Sind die verbliebenen Früchte etwa walnussgroß, kappen Sie alle Spitzen der Seitentriebe auf zwei bis drei Blätter hinter der Frucht. Alle weiteren Seitentriebe regelmäßig entfernen, damit die ganze Kraft in die Früchte gelangt.
  • Während der Fruchtbildung die Pflanzen regelmäßig wässern und alle 14 Tage düngen, dann entsprechend weniger. Eine Mulchschicht aus Stroh verhindert, dass die Melonen von unten nass werden und faulen.

Einige leckere Melonen-Sorten für das Garten-Beet

Zuckermelone `Carentais` (Juliwa), Zuckermelone `Accent F1` (Hild), Wassermelone `Sugar Belle F1` (Kiepenkerl), Zuckermelone `Fastoso F1` (Kiepenkerl), Zuckermelone `Delada F1` (Hild), Zuckermelone `Honigtopf F1` (Sperling)

Obwohl man sie am besten frisch verzehrt, lassen sich Melonen bei Temperaturen um die 10 Grad wenige Wochen lagern. Halten Sie sie hierbei aber getrennt von anderen Früchten, denn sonst wird deren Reife gefördert.

Text: gartentipps24.de
Bild: Karl Strebl / pixelio.de