Die schönste Art zu düngen - Gründüngung

tmb_gemuese_garten_gruenduengung_duengenNutzgarten / Gemüse Garten: Wenn im Herbst oder im Winter die einjährigen Pflanzen absterben, versorgen sie mit ihrem Grün und ihren im Folgejahr verrottenden Wurzeln den Gartenboden mit organischen Nährstoff. So entsteht ein Kreislauf.

Wenn das Garten-Beet frei ist

Gründüngung im Garten ist immer dann zu empfehlen, wenn ein paar Wochen Zeit zur Verfügung stehen oder wenn man sogar einige Monate überbrücken will, in denen ein Beet nicht bestellt wird. Das kann auch vom Herbst zum nächsten Frühjahr sein. Weil die Gründüngung auf den Boden harmonisierend wirkt, setzt man sie mit besonderem Erfolg für schwere Problemböden, bei Unterboden-Verdichtungen oder zur Kultivierung von Rohböden ein. Ein Beispiel, wenn Sie auf einem neu erworbenen oder gerade gebautem Grundstück einen Garten anlegen wollen. Gründüngung heißt nichts anderes, als bestimmte Pflanzenarten, auch Mischungen, zu säen, zu pflegen und später mit der Hacke in den Boden einzuarbeiten.

Sie erreichen mit einer Gründüngung:

  1. Eine lebende Bodenbedeckung als Schutz vor Verdunstung bei Sonne, vor Bodenabtrag bei Wind, vor Verschlämmung bei Ragen und vor Verunkrautung.
  2. Eine flächendeckende Durchwurzelung des Gartenbodens, die nach dem späteren Abschneiden und Einhacken der Pflanzen als nachhaltige Tiefenlockerung wirkt – ohne mechanische Bodenbearbeitung.
  3. Eine ausgeglichene organische Vorratsdüngung, die im naturnahen Kreislauf des Gartens bleibt.
  4. Eine natürliche Ernährung und damit eine Stabilisierung des erwünschten Bodenlebens.
  5. Eine Augenweide; denn alle Pflanzen sind schöner als der nackte Boden oder als eine Mulchschicht.
  6. Eine Bienenweide bei vielen blühenden Gründüngungspflanzen.

Wann empfiehlt sich eine Gründüngung?

Außer im Winter kann Gründüngung zu jeder Jahreszeit durchgeführt werden. Im Frühjahr je nach Lage ab Ende Februar als Vorsaat vor Kulturen, die erst ab Mai den Boden beanspruchen, im Sommer als Zwischensaat oder auf Gemüse-Beete, die nach der Ernte in diesem Jahr nicht mehr bestellt werden sollen. Zum Beispiel deshalb, weil Sie länger verreisen aber das Beet gut und schön versorgt haben wollen. Solche Nachsaaten empfehlen sich bis in den Herbst auf allen Flächen, die nicht mit Wintergemüse besetzt bleiben.

Welche Gründüngungspflanzen verwenden?

Schmetterlingsblütler haben die stärkere Düngewirkung, weil sie über Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln organisch gebundenen Luftstickstoff im Boden hinterlassen. Bewährt haben sich die Ackerbohne (schon ab Februar), alle Klee-Arten, Feld- und Platterbse, Wicken, Lupinen und der zweijährige Vogelfuß, besser als Saradella bekannt und besonders für leichte Gartenböden geeignet. Die genannten Pflanzen-Arten können noch bis August gesät werden. Außerdem gibt es verschiedene Gründünger-Mischungen zu kaufen.

Wo es auf tiefe Durchwurzelung des Gartenbodens ankommt, hat sich die schnellwüchsige und ausdauernd blühende Phacelia bewährt, eine hervorragende Bienenpflanze, die zudem viel Grünmasse liefert. Auch sie kann noch bis August gesät werden und friert im Winter vollständig ab. Sie könnte oft den als Gründüngung wohl am häufigsten verwendeten Gelbsenf ersetzen. Er wächst besonders schnell zu einer geschlossenen Grünschicht heran und kann deshalb noch bis in den September hinein gesät werden. Die ersten Nachtfröste legen ihn flach. Allerdings sollte man Gelbsenf und andere Kreuzblütler nicht vor oder nach Kohl anbauen, weil er vorhandene Kohlhernie fördert. Ausnahme: der Ölrettich. Er ist resistent gegen Kohlhernie, wächst schnell, wurzelt tief und kann bis September gesät werden.

Im intensiv genutzten Gemüsegarten tut der Spinat beste Dienste als Bodendecker und Kälte-unempfindliche Gründüngungspflanze, die man zudem essen kann: als Markierungs-Saat im Frühjahr und als Herbst- oder Überwinterungs-Gemüse mit Aussaat bis September.

Wüssten viele Gartenliebhaber, wie einfach Gründüngung gehandhabt werden kann, dann wäre sie weiter verbreitet.

Gründüngung ist einfach

Das Saatgut bringen Sie breitwürfig, also flächendeckend dort aus, wo einige Wochen oder Monate „Ruhe“ herrscht. Die auflaufenden Pflänzchen werden gegossen wie andere Kulturen auch. Allenfalls am Anfang ist es möglicherweise erforderlich, andere keimende Pflanzen auszujäten. Meist schließt sich der Bestand schnell und lässt der Konkurrenz wenig Chancen. Etwa eine Woche, bevor Sie den Boden wieder anderweitig nutzen wollen, sicheln, mähen oder hacken Sie den Bestand ab und arbeiten die Pflanzenmasse in den Gartenboden ein. Zu groß und sparrig gewordener Bewuchs, z.B. Lupinen oder Phacelia nach der Blüte, wird kompostiert.

Den Boden bearbeiten Sie nur so tief, wie für Ihre Neusaat erforderlich ist, also mit Rechen oder leichter Hacke. Auf keinen Fall sollten Sie versuchen, die Wurzeln der Gründüngung herauszuholen. Auch sie düngen den Boden und schaffen mit dem Verrotten nützliche Kanäle für Luft und Wasser. Etwas Arbeit macht die Gründüngung also nur am Anfang und am Ende.

Text: gartentipps24.de
Bild: sabine schmidt / pixelio.de