Johanniskraut aus dem eigenen Kräutergarten

tmb_nutzgarten_kraeutergarten_johanniskraut_aus_dem_eigenen_kraeutergartenNutzgarten / Kräutergarten: Das Johanniskraut öffnet seine Blüten um den 24.Juni herum – dem Johannistag. Eine von alters her mystische Zeit, in die auch die Sommersonnenwende fällt. Vielleicht wurden deshalb unsere Vorfahren auf die stattliche Kräuter-Staude mit ihren goldgelben Blüten aufmerksam. Den aus den Blüten austretende roten Farbstoff (Hypericin) verstanden sie als Fingerzeig, das Kraut als Heilmittel gegen Blutungen einzusetzen. Und tatsächlich empfiehlt die moderne Heilpflanzenkunde das Johanniskraut noch heute bei Wundbehandlungen. Das Hypericin ist übrigens für die beruhigende und antidepressive Wirkung des Johanniskraut verantwortlich.

Im Herbst ist jedoch eine andere Wirkung angezeigt, denn wenn schlechtes Wetter und graue Tage aufs Gemüt schlagen, heitert Johanniskraut-Tee wieder auf. Da es sich bei diesem Tee um ein sehr sanftes Aufputschmittel handelt, spüren Sie erst nach etwa zwei Wochen einen Erfolg – vorausgesetzt, Sie nehmen täglich zwei bis drei Tassen zu sich. Dann fangen Sie heute am besten schon an, denn nach einer sechswöchigen Einnahmezeit muss unbedingt eine längere Pause eingelegt werden.

Das echte Johanniskraut hat punktierte Blätter

Die zur Zubereitung des Tees erforderlichen Blüten gibt es in der Apotheke oder Sie legen sich im Sommer selbst einen Vorrat von Johanniskraut im eigenen Kräutergarten an. Damit Sie ganz sicher das Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum) für Ihren Kräutergarten erwischen, sollten Sie die Blätter gegen das Licht halten. Es müssen darin durchscheinende Stellen, die Sekretbehälter, zu erkennen sein. Außerdem ist der zweikantige Stängel dieser Johanniskraut-Art ein gutes Unterscheidungsmerkmal. Geerntet wird am besten am späten Vormittag, indem man die Stängel knapp über den Boden abschneidet. Nun das Johanniskraut bündeln und kopfüber an einem luftigen Ort zum Trocknen aufhängen.

Johanniskraut im eigenen Kräutergarten

Das uralte Heil- und Zauberkraut ist in ganz Europa verbreitet. Man findet es vor allem auf kargen Böden an lichten Stellen, z.B. am Waldsaum, auf Kahlschlägen oder an Wegrändern. Wer einen Kräutergarten besitzt oder noch anlegen möchte, kann dort ohne weiteres das Johanniskraut dazu pflanzen. Wie die meisten Kräuter, schätzt es einen sonnigen Platz im Garten sowie durchlässige, nährstoffarme Garten-Erde.

Mit der Anzucht aus Samen beginnt man im zeitigen Frühjahr, wobei man beachten sollte, dass es sich um einen Kaltkeimer handelt. Bereits vorgezogene Pflanzen bieten meist nur auf Kräuter spezialisierte Gärtnereien an. Die Erntezeit beginnt, wenn sich die meisten Blüten des Johanniskraut geöffnet haben.

Gerade im Spätherbst kann man das munter machende Johanniskraut gut gebrauchen. Wir verraten Ihnen, wie Sie seine „Zauberkräfte“ für sich nutzen können!

Rezept: Johanniskraut-Wein macht gute Laune

Die Zutaten für diesen Muntermacher sind schnell beschafft: Eine Hand voll frische Johanniskraut-Blüten und ein Liter trockener Weißwein nach Ihrem Geschmack. Die Blüten in eine weithalsige Glaskaraffe geben und mit dem Wein übergießen. Damit das Ganze gut durchziehen kann, stellt man die Karaffe eine Woche lang aufs Fensterbrett. Jeden Tag kräftig schütteln und am siebten Tag die Blüten abseihen.

Ein Esslöffel Johanniskraut-Wein, regelmäßig mittags und abends nach dem Essen eingenommen, stärkt die Nerven und vertreibt jeden Trübsinn. Wer nicht so auf Alkohol steht für den haben wir...

Johanniskraut-Balsam

Man benötigt 10g Johanniskraut-Blüten und 100ml kalt gepresstes Olivenöl. Beides in einen Topf geben und erhitzen, bis sich erste Bläschen bilden. Unter Rühren 20 Minuten lang weitersieden lassen. Durch ein Sieb gießen und das Auszugsöl wieder zurück in den Topf geben. 10g geriebenes Bienenwachs unterrühren und schmelzen lassen. Fertige Masse in Dosen abfüllen, mit einem Tuch bedecken und nach dem Erkalten verschließen. Johanniskraut-Balsam hat sich bei der Behandlung von Wunden und Narben bewährt und bringt Linderung bei Muskelverspannungen und Verbrennungen.

Text: Gartentipps24.de
Bild ©: Maria Lanznaster / Pixelio