Natürliche Heilmittel aus der Natur - Cranberry

tmb_nutzgarten_obst_garten_cranberryNutzgarten / Obst Garten: Für die Schamanen waren sie das rote Gold – diese prallen Früchte, die aussehen wie aus der Form geratene Preiselbeeren. Atoqua, Ibimi oder Sassamanesh nannten sie die leuchtenden, intensiv duftenden Cranberrys. Schon vor mehr als 500 Jahren setzten Medizinmänner die Beeren als Heilmittel ein, vor allem zur Desinfektion und Förderung der Wundheilung. Verletzungen wurden mit ihrem Saft ausgewaschen. Getränkte Umschläge zogen Gift von Pfeilwunden aus dem Körper.

Außerdem benutzten sie die Beeren zum Färben ihrer Federn, Decken, Kleidung und Haare. Angesichts dieser Geschichte ist es kaum verwunderlich, dass die Cranberrys in den USA relativ früh auch von der medizinischen Forschung wiederentdeckt wurden. Bereits 1914 gab es erste Studien und bis heute ist das Interesse der Medizin nicht erloschen. So konnten Forscher nachweisen, dass der regelmäßige Genuss von Cranberrys die Blase stärkt, so Infektionen eindämmt und hilft, chronische Blasen- und Harnwegsleiden zu mildern. Zurzeit wird geprüft, ob die Wunderbeeren auch im Verdauungssystem die Vermehrung von schädlichen Bakterien eindämmen können.

Sie schmecken leicht säuerlich und sind dazu noch steinhart. Trotzdem stecken die roten Beeren voller Überraschungen, entpuppen sich sogar als eine Art therapeutische Allzweckwaffe. Ein Blick in ihr Innenleben zeigt: 100 Gramm Cranberrys enthalten bis zu 40 Milligramm Vitamin C, Vitamin B2, Natrium und Phosphor, sind besonders reich an Kalium und liefern uns wertvolle Antioxidantien.

Cranberry-Wirkstoffe

Die Walfänger nahmen sie mit auf ihren Ausfahrten, um sich gegen die Vitaminmangel-Krankheit Skorbut zu schützen. Doch die intensiv duftenden Beeren sind mehr als kompakte Vitalstoffbomben. Sie genießen auch den Ruf als ausgezeichnete Bakterienkiller. Zurecht, denn bei Blasenentzündungen wirken die Wunderbeeren harntreibend, antibakteriell und sogar krampflösend. Sie helfen uns dabei, schmerzhaften Infekten vorzubeugen: Cranberrys enthalten nämlich sogenannte „Proanthocyanide“ (kurz: PACs). Diese verhindern, dass sich Bakterien an den Zellwänden von Blase und Nieren ansiedeln und dort quälende Entzündungen verursachen. Die Folge: Keime werden schnell und effektiv mit dem Urin ausgeschwemmt. Noch effektiver sind spezielle Präparate aus der Apotheke mit dem konzentrierten Wirkstoff der Powerbeeren, welche vorbeugend einzunehmen sind, um die Anzahl von Harnwegsinfektionen zu verringern. Ein klares Indiz dafür, wie effektiv Naturheilmittel sein können.

Quelle: www.cystorenal.de

Cranberry im eigenen Garten

Die Aussaat sollte vorzugsweise vom Herbst bis zum Spätwinter im Freien (kalter Kasten) erfolgen. Als Vertreter der Erika-Gewächse gedeiht die Cranberry auf sauren, mäßig feuchten, lockeren Böden in Vollsonne oder Halbschatten. Steht ein solcher Boden nicht zu Verfügung, kann er teilweise durch Rhododendron- oder Azaleenerde ersetzt werden. Eine Zugabe von Naturtorf ist auch von Vorteil. Hat man einmal Cranberry-Pflanzen, können diese durch Teilung oder durch Bewurzelung der Ausläufer (ähnlich wie bei Erdbeeren oder Heide) vermehrt werden.

Vielseitige Verwendung im Garten

Der nutzbringende und dekorative Bodendecker mit seinen meterlangen Ausläufern eignet sich hervorragend als Böschungs-Bepflanzung und Unterkultur bei Rhododendren und Kultur-Heidelbeeren. Gerne wird die Cranberry auch für Balkonkästen in halbschattigen Bereichen, zum Gestalten von Feuchtzonen an Teichen oder als Hängepflanze über Palisaden verwendet. Den Möglichkeiten sind dabei kaum Grenzen gesetzt.

Pflanzen der Cranberry

7 - 9 Pflanzen pro Quadratmeter ergeben schon bald eine dichte Cranberrywiese. Die Jungpflanzen gründlich eingießen und die Fläche dazwischen mit feinem Rindenmulch, Sägespänen oder Rasenschnitt abdecken. Dadurch wird ein geregelter Feuchtigkeitshaushalt hergestellt und der Unkrautwuchs eingedämmt.

Wichtige Hinweise zur Pflege der Cranberry

Für schnelleres Wachstum in den Anfangsjahren kann im Frühjahr mit Rhododendron-Dünger nachgeholfen werden. Auf keinen Fall kalkhältigen Dünger verwenden! Die Cranberry kommt ohne chemischen Pflanzenschutz aus, da bei uns keine Krankheiten und Schädlinge vorkommen. Die Cranberry ist außerdem vollkommen winterhart und muss nicht geschnitten werden. Mitunter ist händisches Jäten des Cranberry-Strauches in den ersten Jahren erforderlich.

Text: gartentipps24.de