Blüten im Steingarten


tmb_pflanzen_blumen_stauden_blueten_im_steingartenPflanzen / Blumen Stauden: Sie sind gerade einmal knöchelhoch, aber man muss sich nicht einmal anstrengen, um sie zu entdecken. Steinkraut, Blaukissen und Polster-Phlox stechen weithin ins Auge. Sie stehen geradezu als Synonym für das Frühlingserwachen im Steingarten.

Nach dem tristen Winter sind die blau, violett, rosa oder gelb leuchtenden Blüten der Blumen-Stauden im Steingarten die ersten, richtig kräftigen Farbtupfer, die wir dementsprechend begierig in uns aufsaugen.

Leicht zu pflegen und lange Blüte

Zu den klassischen Polstern, die jeder Garten-Besitzer kennt gesellen sich noch andere Vertreter, die sich gern in der Märzsonne regen. Zwiebel- und Knollengewächse wie Strahlenanemone (Anemone blanda), Frühlingslichtblume (Bulbocodium vernum), Februar-Alpenveilchen (Cyclamen coum), die kleine Narzisse namens `Tâte â tête` und verschiedene Wildtulpen (Tulipa kaufmanniana, Tulipa humilis, Tulipa tarda), weitere Stauden wie Adonisröschen (Adonis vernalis), Steinkraut (Alyssum saxatile), Mannsschild (Androsace sarmentosa), Gänsekresse (Arabis caucasica), Bergsandkraut (Arenaria montana), Strandgrasnelke (Armeria matitima), Hungerblümchen (Draba aizoides), Leberblümchen (Hepatica nobilis), Schleifenblume (Iberis pruitii), Zwergschwertlilie (Iris pumila), Fransenglöckchen (Soldanella carpatica), Gemswurz (Doronicum rientale), Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris), Duftveilchen (Viola oclorate) sowie einige Primel-Arten, und selbst verschiedene Gehölze wie der Seidelbast (Daphne mezereum) oder die Zwergmandel (Prunus tenella) bekennen vorsichtig Farbe.

Steingarten ist selbstverständlich noch lange nicht Steingarten

Der wahre Liebhaber reiner Hochgebirgs-Arten wird hierunter natürlich eine Anlage verstehen, in den er besondere Spezialitäten der entsprechenden Klimaregionen nach den Ihren eigenen Wünschen – und da sind viele wahrlich recht anspruchsvoll – hegen und pflegen kann. Dabei spielen die Steine eine ebenso wichtige Rolle wie die Pflanzen. Die Vertreter, welche oben genannt wurden gehören vornehmlich in den zu dekorativen Zwecken angelegten Steingarten. Hier werden hauptsächlich züchterisch bearbeitete Kulturformen verwendet, Pflanzen also, die den Gartenbedingungen angepaßt wurden und daher gar nicht so schwierig in der Handhabung sind. Diese breiten sich dann willig am Hang, zwischen einer natürlich aufgebauten Gesteinslandschaft oder in Verbindung mit Trockenmauern aus, wachsen an Böschungen zu eingesenkten Sitzplätzen und Wegen, an der Terrasse sowie im Vorgarten oder bestückten kleine Steinbeete, Treppenränder und manchmal sogar nur bepflanzte Einzelsteine.

Pflege der Blumen-Stauden im Steingarten

Der größte Teil der grünen Steingarten-Bewohner lieben die Sonne oder nehmen mit Halbschatten vorlieb. Im Gegensatz zu manchen „Alpinisten“ ist für die hier angesprochenen Blumen-Stauden die Gemeinschaft mit den Gesteinen nicht lebensnotwendig. Die Anlehnung an selbige trägt aber dem Wärmebedürfnis der sonnigen Gemüter Rechnung, während Hitze den Wurzeln in Fugen und Spalten nichts anhaben kann. Ganz wichtig hingegen ist ein durchlässiger Garten-Boden, denn nasse Füße schaden ihnen mehr als alles andere, sie faulen dann rasch. Bei schweren Böden hilft man sich mit der Untermischung von Sand, Kies oder Splitt. Weitere Wünsche: etwas humoses Erdreich, nicht zu nährstoffarm. Für den Nachschub genügt es, bei Bedarf im Frühjahr organischen Dünger, zum Beispiel Hornspäne oder Knochenmehl zu geben. Vor und nach der Pflanzung muss der Steingarten unkrautfrei sein. Den Wettlauf um die größten Flächenanteile haben die Unkräuter sonst schnell gewonnen.

Nur ausgesuchte Steine kommen in den Steingarten

So wichtig wie eine harmonierende Pflanzen-Zusammenstellung ist die Auswahl und Anordnung der Steine. Obschon es im Garten kaum machbar ist, die perfekte Natur nachzuahmen, sollte sie trotzdem als Vorbild genommen werden, dem man allerhand abschauen kann. Wenn möglich, wird Material verbaut, dass in der Nähe ansteht. Eine, höchstens zwei Gesteinsarten finden Verwendung, auch in der Landschaft handelt es sich nicht um geologische Sammlungen. Denn obwohl die Steine Hauptbestandteil eines Steingartens sind, gestalten sie den Hintergrund, und der sollte den ruhenden Pol zwischen all den bunten Blumen-Stauden darstellen. Am schwersten fällt die Verteilung: Die unhandlichen Steine so zu arrangieren, dass sie „selbstverständlich“ daliegen oder wie „natürliche“ Gruppen wirken, ist eine Kunst. Man kommt ihr näher, wenn man verschiedene Steingrößen mischt, keinerlei Regelmäßigkeit aufkommen lässt und das Material seiner natürlichen Lage gemäß setzt. Zugegeben, keine leichte Aufgabe. Aber das optische Bild wird die Mühen lohnen, und kleine Unebenheiten gleichen dann schon die Pflanzen aus, die üppig über die Steine quellen.

Text: gartentipps24.de
Bild©: Joujou / pixelio.de