Kakteen – So blühen sie ganz sicher

tmb_pflanzen_zimmerpflanzen_kakteen_so_bluehen_sie_ganz_sicherPflanzen / Zimmerpflanzen: Kakteen sind anders als die übrigen Zimmerpflanzen. Sie beanspruchen wenig Aufmerksamkeit, zeigen sich von Wassermangel unbeeindruckt und zeichnen sich durch eine handliche Größe aus: Auf der Fensterbank bringt man gleich eine ganze Sammlung dieser vielgestaltigen Zimmerpflanzen-Familie unter. Doch so richtig spaß macht die dornige Gesellschaft erst, wenn sie auch blüht.

Blüten am Kaktus trotz warmer Überwinterung!

Zwei Wege führen hier zum Ziel: die kühle Winterruhe oder die richtige Kakteen-Wahl. Wer keinen kühlen Überwinterungsplatz hat, wählt die zweite Methode. Es gibt Kakteen, die auch nach einem Winter am Wohnzimmerfenster Blüten-Knospen ansetzen. Dazu gehören die meisten Kakteen-Arten folgender Gattungen: Notocactus, Gymnocalycium, Melocactus, Parodia, Binsen- (Rhipsalis) und Schlangenkaktus (Aporocactus).

Sternstunden, wenn sich die Knospen beim Kaktus öffnen

Eine Ruhezeit benötigen aber auch sie. Deshalb muss man das Gießen drastisch einschränken. Von November bis Anfang März gibt man maximal alle 3-4 Wochen tröpfchenweise Wasser, gerade soviel, dass die picksigen Zimmerpflanzen nicht wesentlich schrumpfen. Gedüngt wird natürlich in dieser Zeit nicht. Achten Sie darauf, dass die Kakteen nicht direkt mit der warmen Heizungsluft in Berührung kommen: Die Fensterbänke sollten genügend breit sein und die Zimmer-Kakteen darauf möglichst nahe am kühlen Fensterglas stehen. Ideal sind Fensterbretter, unter denen sich kein Heizkörper befindet. Ebenfalls günstig: eine Nachtabsenkung der Temperatur.

Für die anderen gilt: Keine Blüten ohne kühle Winter-Temperaturen!

Ob Mammillarien (siehe Bild oben) oder die kleinen Rebutien, sie brauchen von November an einen hellen, am besten sonnigen Fensterplatz von 8 bis maximal 15 Grad. Je kühler, um so besser und um so kürzer die Ruhezeit. Und, auch wenn es schwer fällt: Ab November werden diese Kakteen nicht mehr gegossen. Damit es nicht zu Wurzelschäden kommt, dürfen die Zimmerpflanzen aber erst kühl gestellt werden, wenn die Erde ganz trocken ist. Deshalb schränkt man bereits im Oktober das Gießen allmählich ein.

Anfang März beendet man die Winterruhe, indem man die Kakteen zuerst besprüht und dann langsam beginnt, wieder zu gießen.

Blüht Ihr Kaktus trotzdem nicht?

Das kann gut sein, denn manche der dornigen Zimmerpflanzen entwickeln erst im Alter Blüten. Sie haben dann aber andere Qualitäten: ein weißes Wollkleid wie die säuligen Pilosocereen oder goldgelbe Prachtdornen wie der kugelige Schwiegermutterstuhl (Echinocactus grusonii) – auch ohne Blüten für die Sammlung am Fenster eine faszinierende Ergänzung!
  • Osterkaktus (Blüten, wie Sterne in Pink) fühlt sich am halbschattigen Zimmerfenster wohl. Im Dezember und Januar wenig gießen, aber nicht austrocknen lassen, das fördert die Blüte.
  • Die niedlichen Blüten von Weingartia neocumingii var. koehresii leuchten im strahlendem Gelb. Kühl, hell und ganz ohne Wasser überwintern!
  • Eine ungewöhnliche Blütenfarbe (Feuerwerk in Orangerot) im prachtvollen Kontrast zu den weißwolligen Rebutien. Sie blühen nur nach völlig trockener und kühler Überwinterung! Als Gruppe in eine Schale gepflanzt beispielsweise, ist von den dornigen Kakteen-Körpern vor lauter Blüten nichts mehr zu sehen.

Vorsicht vor Haken und Dornen

  • Kleine Dornen sind oft unangenehmer als eine gefährlich aussehende Bewehrung, denn sie brechen bei Berührung leicht ab. Entfernen Sie sie mit einer Pinzette.
  • Aufgepasst bei Opuntien! Ihre winzigen Dornen sitzen in Nestern zusammen und haken sich bei Berührung sofort in die Haut. Am besten zieht man sie vorsichtig mit einer Pinzette heraus.
  • Verhakt? Dornen mit Widerhaken, oft bei Mammillarien, muss man in Richtung Kaktus aushaken.
Die Pinzette ist also unentbehrlich beim dornigen Hobby!

Text und Bild: gartentipps24.de