Zum Garten gehört unbedingt der Komposthaufen


Zum Garten gehoert unbedingt der KomposthaufenGartengestaltung / Gartenpflege: Die Kompostierung ist kein Buch mit sieben Siegeln. Sie brauchen lediglich etwas Know-how, damit sich Pflanzenabfälle zu gutem Humus für Ihren Garten zersetzen.
 
Zutaten für einen vielseitig verwendbaren Gartenkompost gibt es in Hülle und Fülle. Legen Sie am besten gleich los und sammeln Sie den Rasenschnitt, die Gemüsereste vom Abräumen der Beete im Nutzgarten, die verwelkten Blumen und Stauden, aber auch die Küchenabfälle, die beim Verwerten von Obst und Gemüse in der Küche entstehen. Und keine Angst – wenn die Mischung stimmt, verwandeln sich selbst Berge von Laub, welches in Unmengen im Herbst anfällt, innerhalb weniger Monate in humusreiche Komposterde. Herbstlaub ist allerdings nährstoffarm. Mischen Sie es deshalb immer mit stickstoffreichen Gartenabfällen wie Rasenschnitt oder Gemüseresten.

Blatt für Blatt richtig kompostieren

Sehr gut zum Kompostieren eignen sich die Blätter von Obstgehölzen, Esche, Eberesche, Hainbuche, Ahorn und Linde. Fällt reichlich Laub an, sollten Sie den Kompost in Schichten von 10 bis 20 cm Stärke aufsetzen und zwischen jede Schicht etwas Hornmehl und Algenkalk streuen. Die Blätter von Birke, Eiche, Walnuss und Kastanie enthalten viele Gerbsäuren. Sie verrotten daher nur sehr langsam und verzögern die Rotte. Die Zugabe von Steinmehl neutralisiert die Säure. Geben Sie diese Blätter also möglichst zerkleinert und in geringen Mengen auf den Kompost.

Die richtige Mischung macht´s

Je vielseitiger die Kompostzutaten zusammengesetzt sind, desto günstiger verläuft die Rotte. Was später beim Ausbringen des fertigen Kompost´s gilt, sollten Sie auch schon beim Zusammenbringen der Kompostzutaten beherzigen: Mäßig, aber regelmäßig lautet die Devise. Ausgewogen, nicht zu viel Material der selben Sorte. Alle Zutaten gemischt. Faustregel für das Mischungsverhältnis beim Aufsetzen: mindestens ein Drittel trockenes Material auf zwei Drittel feuchte Gartenreste. Faules oder verschimmeltes Fallobst dürfen Sie dabei ruhig mit verarbeiten, genauso wie vom Echten Mehltau befallene Blätter und die meisten Unkräuter, sofern sie noch keine Samen angesetzt haben. Lassen Sie Wurzelunkräuter wie Giersch, Kriechender Hahnenfuß und Quecke nach dem Ausreißen oder Roden möglichst gut eintrocknen oder bereiten Sie daraus eine Pflanzenjauche. Die stickstoff- und kalireiche Pflanzenbrühe eignet sich prima zum Anfeuchten von Laub und verholztem Häckselmaterial.

Den Kompost anlegen können Sie prinzipiell immer, bei niedrigen Temperaturen dauert die Rotte allerdings viel länger. Nutzen Sie deshalb die letzten wärmeren Herbsttage und verarbeiten Sie das anfallende Kompostgut zügig. Wer nur einen Kompostbehälter zur Verfügung hat, muss das Sammeln, Mischen und Aufsetzen in einem Arbeitsgang erledigen. Zerkleinern Sie alle holzigen und gröberen grünen Pflanzenteile wie zum Beispiel Kohlstrünke mit dem Häcksler. Kleinere Mengen können Sie mit der Gartenschere klein schneiden oder mit einem Spaten zerteilen. Sogar schwer verrottendes Herbstlaub lässt sich schneller kompostieren, wenn Sie die Blätter mit dem Rasenmäher oder Häcksler gründlich zerkleinern. Sie `kauen` sozusagen vor, denn die Mikroorganismen haben dadurch mehr Angriffsfläche und die Abbauprozesse kommen schneller in Gang.

Heizen Sie dem Kompost ein

Im Herbst mangelt es meist an nährstoffreichem Kompostmaterial. Nährstoffarme, holzige Gartenabfälle sind dagegen im Überfluss vorhanden. Wo Platz ist, lagert man Laub und Häckselgut griffbereit in Körben oder Säcken, bis sich wieder genügend grüne Pflanzenteile zum Mischen angesammelt haben. Fehlen solche Lagermöglichkeiten oder ist Ihnen das zu mühsam, sorgen Kompostbeschleuniger und andere Zuschläge dafür, dass die Mischung trotzdem stimmt: Hornmehl liefert Stickstoff, Stein- und Algenmehle steuern Spurenelemente bei. Letztere binden zudem unerwünschte Gerüche. Kompostbeschleuniger heizen den Rotteprozess so richtig an, doch auch ein paar Schaufeln reifer Kompost sind eine wirkungsvolle Starthilfe. Alle Zuschlagstoffe werden beim Aufsetzen dünn zwischen die einzelnen Schichten gestreut oder bereits dem Sammelgut zugemischt.

Flächenkompost als Winterschutz

Aber was ist zu tun, wenn so viele Gartenabfälle anfallen, dass der Haufen überquillt?
Die einfachste Methode, den Sammelbehälter zu entlasten, ist die Flächenkompostierung – Unter einer dicken Mulchschicht bleibt der Boden locker und ist im Frühjahr leicht zu bearbeiten. Verteilen Sie als untere Schicht zerkleinerte Grünabfälle wie Erntereste und Unkräuter auf dem Beet. Geben Sie darüber eine Lage strohigen Mist oder halbfertigen Rohkompost und decken Sie alles mit dem Häckselgut ab. Auf sandigen Böden können die einzelnen Schichten gut 10 cm dick sein, auf schweren Böden 5-8 cm. Vor der Neubestellung im nächsten Jahr müssen Sie nur die gröberen Mulchreste wieder entfernen.

Sie sparen bei der Flächenkompostieren viel Muskelkraft, weil das Umsetzen des Kompost´s ebenso entfällt wie das Umgraben der Beete. Im nächsten Frühjahr sind somit die ersten Saaten bereits mit Dünger und Humus versorgt – und allein das ist schon Gold wert.

Etwas ganz besonderes – Kräuterkompost – macht Pflanzen stark

Wermut, Rainfarn, Rhabarber, Beinwell und Brennnesseln sind ausgezeichnete Kompostzusätze, die ihre heilkräftigen Inhaltsstoffe auch auf Boden und Pflanzen übertragen. Besonders intensiv ist die Wirkung, wenn die Pflanzen extra kompostiert und dann im Garten verteilt werden. Die vorkompostierten Kräuter sind verträglicher als der frische Pflanzenmulch und duften – anders als die üblicherweise daraus hergestellten Jauchen – angenehm nach Erde. Die Herstellung von Kräuter-Schnellkompost ist ganz einfach: Die frisch geschnittenen Pflanzen werden grob zerhackt, mit Algenkalk und Gesteinsmehl bestäubt und zusammen mit reifem Kompost oder humusreicher Erde schichtweise aufgesetzt. Die Kräuterschicht sollte 10 cm, die Erd- oder Kompostschicht 2-3 cm dick sein. Die letzte Schicht besteht aus Gartenerde. Zum Schluss schützt man die Miete mit Stroh, feuchtem Laub oder einem Kompostflies vor dem Austrocknen. Kräuterkompost gelingen am besten im Sommer und sind – bei wöchentlichem Durchmischen und wieder Aufsetzen – nach 6-8 Wochen anwendungsfertig.

Text: gartentipps24.de
Bild© : Erika Hartmann / pixelio.de