Garten im Winter

Der Frühling beginnt im Winter: Die besten Tipps zur Aussaat in der kalten Jahreszeit


AussaatGarten / Garten im Winter:  Im Winter gibt es im Garten nicht mehr allzu viel zu tun. Die kalte Jahreszeit ist also der perfekte Zeitpunkt, um bereits die ersten Pflanzen für die neue Gartensaison auszusäen. Viele Kräuter und Gemüsepflanzen, aber auch viele Stauden und Gehölze eignen sich bestens zum Vorziehen im Winter.
 

Nicht alle Pflanzen eignen sich zur Aussaat im Winter

Jeder Hobbygärtner weiß, dass das Wachstum von Pflanzen durch Wärme angeregt wird. Das heißt jedoch nicht, dass alle Gartenpflanzen gleichermaßen gut im Frühjahr oder im Sommer ausgesät werden können. Die sogenannten Kaltkeimer benötigen sogar einen Kältereiz, damit die Keimung in Gang gesetzt wird. Gartenpflanzen, aber auch Kräuter und Gemüsepflanzen, die zu den Kaltkeimern gehören, müssen daher sogar bereits in der kalten Jahreszeit ausgesät werden, damit sie im Frühjahr zu kräftigen Jungpflanzen heranwachsen können.

Je nach Pflanzenart kann es sein, dass die Aussaat bereits im Herbst oder erst im Winter erfolgen muss. Wer entsprechendes Saatgut im Fachhandel kauft, kann die ideale Zeit zur Aussaat den Empfehlungen auf den Samentütchen entnehmen. 

Besondere Eigenschaften von Kaltkeimern 

Die Samen von Kaltkeimern beinhalten sowohl austriebshemmende, als auch austriebsfördernde Hormone. Direkt nach der Aussaat überwiegen die austriebshemmenden Pflanzenhormone, sodass eine zu frühe Keimung verhindert wird. Mit den fallenden Temperaturen in der kalten Jahreszeit verlagert sich das Verhältnis zwischen austriebshemmenden und austriebsfördernden Pflanzenhormonen immer mehr zugunsten der keimfördernden Hormone.

Untersuchungen haben gezeigt, dass bei den meisten kaltkeimenden Pflanzen Temperaturen von null bis fünf Grad über einen Zeitraum von rund acht Wochen ausreichen, damit die Keimhemmung der Samen aufgelöst wird. Frost ist also nicht unbedingt notwendig, damit die Samen ihre austriebshemmenden Hormone abbauen. 

Pflanzen, die in der kalten Jahreszeit ausgesät werden 

Es gibt zahlreiche Gartenpflanzen, die zu den Kaltkeimern zählen. Zu den bekanntesten Arten gehören zu Beispiel Pfingstrosen, Christrosen und Schlüsselblumen. Doch auch viele Gehölze, wie etwa die Eiche, Weiß- und Rotbuchen oder Haselnuss-Sträucher werden in der kalten Jahreszeit ausgesät. 

Kaltkeimer aussäen 

Am besten gelingt die Aussaat von Kaltkeimern in flachen Anzuchtschalen oder Anzuchttöpfen mit ausreichend vielen Wasserabzugslöchern. So kann keine Staunässe entstehen, durch die die Saat verfaulen könnte. Soll das Substrat selbst angemischt werden, sollte seine Beschaffenheit immer auf die jeweiligen Bedürfnisse der ausgesäten Pflanzen abgestimmt werden. Die einfachere Variante ist bereits fertige Anzuchterde. Darin keimen generell alle Samen gut, da das Substrat feinkörnig und nährstoffreich ist.

Eine Substratschicht von zwei bis drei Zentimetern reicht völlig aus, um die Samen gleichmäßig darauf zu verteilen. Über die Samen wird eine dünne Schicht Anzuchtsubstrat aufgebracht. Als Faustregel zum Aufbringen der deckenden Erdschicht gilt: Je kleiner die Samen, umso dünner darf die Erdschicht sein. Bei sehr kleinem Saatgut reicht meist schon eine zwei bis drei Millimeter dicke Erdschicht aus. Anschließend wird die Erde leicht angedrückt und mit einer Sprühflasche befeuchtet. Zum Andrücken der Erde ist ein sogenannter Erdstempel sehr hilfreich. Dabei handelt es sich um ein kleines Holzbrett mit Griff.

Da die Anzuchtschalen mit Kaltkeimern nicht in Haus oder Gewächshaus gestellt werden, sondern die kalte Jahreszeit im Freien verbringen, ist es ratsam die Anzuchtschalen mit Maschendraht abzudecken. So wird gewährleistet, dass Vögel nicht an die Samen herankommen können. Bei der Aussaat verschiedener Pflanzensorten ist eine Etikettierung der Anzuchtschalen hilfreich. So wird gewährleistet, dass die Jungpflanzen, nach Sorten sortiert, im Frühjahr an den gewünschten Standort verpflanzt werden können. Die Anzuchtschalen verbleiben den ganzen Winter über an einem geschützten Platz im Freien. Auch Frost und Schnee verträgt das Saatgut problemlos.

Besonderheiten bei Gehölzen 

Viele Gehölze wie etwa Buchen, Haselnuss, aber auch Kirschen und Pfirsiche gehören ebenfalls zu den Kaltkeimern. Sie verfügen über eine besonders starke Keimhemmung, die mitunter mehrere Jahre anhalten kann. Durch die sogenannte Stratifizierung kann sie aber schneller aufgelöst werden.

Dazu werden die Samen im Herbst in einen Behälter mit feuchtem Sand vermischt. Das Gemisch muss den ganzen Winter über gleichbleibend feucht gehalten und einmal wöchentlich gut durchmischt werden. Der feuchte Sand fördert die Quellung der dicken Samenschale, während das Durchmischen vor Pilzbefall schützt.

Fazit:

Viele Pflanzen im Garten gehören zu den Kaltkeimern und werden bereits in der kalten Jahreszeit ausgesät. Wer sich dabei an die wichtigsten Tipps hält, kann ohne großen Aufwand bereits im Winter die Pflanzen für die nächste Gartensaison heranziehen.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR

Foto: Pixabay / CCO Public Domain / DatWuschel


 
 

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