Mitten im Sommer ist Aussaatzeit für Endiviensalat

tmb_gemuese_garten_mitten_im_sommer_aussaat_endivieNutzgarten / Gemüse Garten: An vitaminreichen Endiviensalat für die Wintermonate denkt kaum ein Gartenfreund, während er sich in der Sommersonne räkelt. Falls ihm der Gedanke daran doch noch in den Sinn kommt, ist es gewöhnlich zu spät. Denn die Aussaatzeit währt nur vier Wochen. Zwischen Mitte Juni und Mitte Juli sollten Sie Endivien säen. Nicht früher, weil sonst die Gefahr des Schossens besteht, aber auch nicht später, weil sich dann keine ausreichend großen Köpfe bilden.

Endiviensalat mit glatten oder krausen Blättern

Endivie ist eine alte Bekannte im Gemüsebeet. In den beliebten Fast-Food-Restaurants sorgt der knackige Endiviensalat dafür, dass die einseitige Hamburger-Schnellkost auch ein paar Vitamine enthält. In Erwerbsgärtnereien wird der Salat deshalb ganzjährig angebaut. Der eingeschränkten Aussaatperiode entgeht man durch Anzucht und Anbau unter Glas. Neben den bekannten Sorten mit den typischen krausen Blatträndern (z.B. die Sorte `Midori`) gibt es auch Sorten mit weitgehend glattem Blattrand (z.B. die Sorte `Silvia`). Sie sind zwar weniger dekorativ, aber im Geschmack gleich.

Endiviensalat aussäen

Wenn jetzt noch kein Beet für den Anbau des Endiviensalates in Ihrem Gemüsegarten frei ist, können Sie zunächst am Beetrand aussäen und die Jungpflanzen später an ihren endgültigen Platz setzen. Der Pflanzabstand beträgt 30x30cm. Werden besonders große Köpfe für eine späte Ernte gewünscht, kann ein größerer Abstand gewählt werden. Dichte Pflanzung bringt aber auch Vorteile, denn dadurch gelangt weniger Sonnenlicht an die Blätter, so dass der innere Teil des Laubs bei der Ernte eine gelb-weiße Färbung aufweist. Falls dieser Bleicheffekt verstärkt werden soll, kann man auch die einzelnen Köpfe vor dem Ernten mit einem Gummiband zusammen binden. Die Endivien-Pflanzen/Köpfe müssen jedoch zu diesem Zeitpunkt weitgehend trocken sein, weil sie andernfalls leicht faulen. Gebleichter Endiviensalat schmeckt weniger bitter, weist allerdings auch weniger Vitamine auf.

Der Boden wird vor dem Anbau tiefgründig gelockert, braucht aber nur eine maßvolle Düngung. Wichtig ist in jedem Fall ausreichende Bewässerung. In der Sommerhitze müssen Aussaaten zweimal pro Tag überbraust werden, denn schon kurzfristiges Vertrocknen kann den Keimprozeß stoppen. Früher legte man feuchte Säcke auf das Saatbeet – eine Methode, die immer noch funktioniert. Bei der Anzucht an einem schattigen Plätzchen besteht das Problem nicht. Später müssen die Endivien-Pflanzen unbedingt einen vollsonnigen Platz erhalten. Das ist wichtig, weil Endivie ebenso wie Kopfsalat und Spinat von Natur aus einen hohen Nitratgehalt aufweist. Lichtmangel und zu hohe Düngergaben steigern den schädlichen Nitratanteil.

Bei zeitiger Aussaat können Sie schon Mitte August ernten. Den entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Salaten bietet Endivie aber erst bei späterer Ernte. Währen Kopfsalat und andere bald verbraucht werden müssen, sobald sie erntereif sind, können Sie Endivie im Herbst lange auf dem Gemüsebeet stehen lassen, ohne dass er an Qualität einbüßt. Selbst leichte Minusgrade machen ihm nichts aus.

Endivie mag die Gesellschaft von anderen Gemüse

Für den Anbau in Mischkulturen ist Endivie bestens geeignet. Günstige „Partner“ sind vor allem Bohnen, Erbsen, Möhren, Lauch, Kohl, Knollen-Fenchel und auch andere Salate. Die Nachbarschaft von Kerbel und Salbei soll sich besonders positiv auf den Geschmack auswirken, während Knoblauch und Zwiebeln das Wachstum hemmen.

Ernten bis in den Winter hinein

Am robustesten sind die Sorten mit glattem Blattrand. Sie vertragen durchaus Frost bis -5°C und können noch bis in den Dezember hinein geerntet werden. Sorten mit krausen, „eingeschnittenen“ Blatträndern und gebleichte Endivie sind nicht ganz so kälteresistent, überstehen aber gleichfalls leichten Frost. Mit einer Folienabdeckung lässt sich in kühleren Regionen der Erntetermin ausdehnen. Außerdem kann man Endiviensalat ausgezeichnet in einem kühlen Kellerraum lagern, wenn er bei trockenem Wetter mit der Wurzel geerntet und in einer Kiste mit feuchtem Sand eingeschlagen wird. Soweit die Tipps für die kalte Jahreszeit, aber jetzt sollten Sie erstmal zusehen, dass Sie den Aussaattermin nicht verpassen!

Text: gartentipps24.de
Bild: alila / pixelio.de