Zierlauch ist eine Zierde für den Garten

tmb_garten_pflanzen_zierlauch_ist_eine_zierde_fuer_den_gartenPflanzen / Garten Pflanzen: Zierlauch braucht praktisch keinen eigenen großen Platz im Garten. Zwischen Stauden gepflanzt, treibt er früh aus und zieht nach der Blüte relativ zügig wieder ein. Man kann ihn nach der Blüte einfach herunter schneiden, oder die Samenstände stehen lassen, solange sie noch schön aussehen und das ist bei trockenem Wetter lange!

Zierlauch-Arten für jede Ecke im Garten

Die meisten Zierlauch-Arten haben kugelige Blüten, die sich aus vielen kleinen Sternchen zusammensetzen. Solche Bälle lassen sich ideal als architektonisches Element einsetzen. In einem Garten mit Formschnitt-Gehölzen nehmen die Kugelköpfe runde Schnittmuster wieder auf oder bilden ein Gegengewicht zu Kugel-Buchs und Liguster-Pyramiden. Beispielsweise als Blickfang am Ende eines Plattenweges setzen Zierlauch-Gruppen gekonnte Akzente.

Mit diesen Pflanzen sieht Zierlauch doppelt so schön aus

Vielleicht gehören Sie ja auch zu den Garten-Freunden, die gern möglichst viele Pflanzen auf möglichst kleinem Raum unterbringen. Zierlauch, zwischen kleine und bodendeckende Stauden gepflanzt, verdoppelt die Blütenfülle auf gleichem Raum. Hohe Sorten bilden eine zweite Etage, niedrige Sorten lassen die unterschiedlichen Blüten ineinander wachsen. So oder so ist Zierlauch eine Bereicherung für den Garten!

Im Stauden-Beet und zwischen Rosen sollten Sie vor allem die mittelhohen und hohen Sorten des Blumenlauchs (Allium aflatunense) einsetzen. Sein Laub könnte von niedrigen weißen Storchschnabel `Kashmir White` (Geranium clarkei) und Himmelsleiter (Polemonium) verdeckt werden. Besonders natürlich wirkt der etwa 70 Zentimeter hohe Zierlauch, beispielsweise zwischen Färberkamille, Katzenminze und Gräsern. Auf hohen Stielen schweben die Blüten von `Purple Sensation` majestätisch über einem leuchtend blauen Lavendel-Meer. Weiter zum Beet-Rand hin passt beispielsweise der niedrigere Sternkugellauch (Allium christophii) gut zu Funkien.

Die Schönheit der Zwiebel-Verwandtschaft wusste man schon früher zu schätzen. Mitte des 19. Jahrhunderts pflanzte man den als Küchenkraut genutzten Röhrenlauch, um Rabatten dekorativ einzufassen. Ebenso hübsch grenzt Schnittlauch, insbesondere die farbintensive Sorte `Forescate`, Beete ab. Auch im Steingarten ist Zierlauch unentbehrlich. Zwischen all den niedrigen Polsterpflanzen nehmen Goldlauch und Rosenzwerglauch eine hervorragende Stellung ein. Nutzen Sie das Talent dieser völlig problemlosen Zierlauch-Arten, um ihren Beeten Struktur zu verleihen.

Selbst große Flächen im Garten verwandeln die Blütenkugeln in Wunderwelten. Blauzungenlauch in einem Teppich von mai-grünem Waldmeister wertet Schatten-Partien im Garten ebenso auf wie der Knollige Zierlauch. Wer Bärlauch und Schönlauch eingeführt hat, findet seinen Garten vielleicht schon etwas zu wild. Unser Tipp: Schneiden Sie die Blüten vor dem Samenansatz ab. Außer ein paar wuchernden Arten (Allium oleraceum, A. vineale, A. scorodoprasum) kann Zierlauch kaum lästig werden. Ideal zum Verwildern an schattigen Plätzen im Garten ist die niedrige Zierlauch-Art (Allium paradoxum var. Normale), welche im Frühjahr weiß wie Schneeglöckchen blüht.

Die schönsten Arten des Zierlauchs im Überblick

Die meisten Zierlauch-Arten stammen aus Gegenden mit langen, heißen Sommern. Die Trockenzeit überstehen sie mit Hilfe ihrer Zwiebeln. In unserem dagegen feuchteren Klima muss man für guten Wasserabzug sorgen. Geben Sie daher eine Schicht Kies sowie eine Handvoll Blut- oder Knochenmehl und Kompost ins Pflanzloch. Gesetzt werden die Zwiebeln von September bis November.

Blauzungenlauch (Allium karataviense) wird 20cm hoch, blüht von Mai bis Juni und liebt es vollsonnig. Dieser Lauch eignet sich auch für Töpfe, brauch dann aber eine gute Dränage.
Goldlauch (A. moly) blüht zur gleichen Zeit und eignet sich gleichermaßen für Beetrand wie Steingarten. Sehr blühwillig ist die 20 – 30cm hohe Sorte `Jeannine`.
Schnittlauch (A. schoenoprasum) wird als Betteinfassung immer beliebter. Selbst die Blüten sind essbar. Besonders dekorativ ist die Sorte `Forescate`. Blütezeit: von Mai bis August.
Gelber Hängelauch (A. flavum) besticht durch locker herabhängende, schwefelgelbe Blüten. Der 30cm hohe Sommerblüher eignet sich sehr gut für den Steingarten.
Dreikantiger Lauch (A. triquetrum) zeigt im Mai eine hübsche lockere Glockenblüte auf 40cm hohen Stielen. Unter Sträuchern breitet sich der wirkungsvolle Waldbewohner schnell aus.
Blaulauch (A. caeruleum) trägt kleine, kornblumenblaue Blüten. Pflanzen Sie mehrere Zwiebeln des 20 – 80cm hohen Frühsommerblühers dicht zusammen. Das steigert seine Farbwirkung.
Kugelköpfiger Lauch (A. sphaerocephalum) ist ein dekorativer, 120cm hoher Sommerblüher, der viele Bienen anlockt. Dieser Lauch lässt sich schön mit Phlox und Blauraute kombinieren. Die Blütenköpfe eignen sich auch sehr gut für Blumensträuße.
Riesenlauch (A. giganteum) wird bis zu zwei Meter hoch, blüht im Sommer und braucht eine besonders gute Drainageschicht.

Viele Zierlauch-Arten kann man essen

Die Verwandten von Zwiebel, Schnitt- und Knoblauch wurden erst in unserem Jahrhundert als Zierpflanzen entdeckt. Ursprünglich waren Zierlauch-Arten wie der rosa nickende, zarte Allium cernuum Nahrungspflanzen nordamerikanischer Indianer. Allium canadense ernährte auch noch die ersten europäischen Siedler. Der beliebte Kugelköpfige Lauch (A. sphaerocephalon) wird in Sibirien von den Bewohnern rund um den Baikalsee seit Menschengedenken verzehrt. Weinberglauch (A. vineale) soll eine gute Würze im Salat ergeben. Als Frühjahrskur sind die frischen Blätter des Bärlauchs (A. ursinum) bis zur Blütezeit zu empfehlen. Ungenießbar dagegen ist der Blauzungenlauch (A. karataviense).
Übrigens: Zerriebene Zierlauch-Blätter wie auch Bärlauch verströmen einen herrlichen Knoblauch-Duft. Ein großes Plus dieser Zwiebel-Pflanzen, denn Wühlmaus und Co. sind noch nicht auf den Geschmack gekommen.

Text: gartentipps24.de
Bild©: Karl-Heinz Liebisch / pixelio.de