Gartentipps für den Vorgarten

tmb_gartengestaltung_gartentipps_gartentipps_im_vorgartenGartengestaltung / Gartentipps: Der Vorgarten ist wie eine Visitenkarte, grenzt das Haus vom Bürgersteig ab, schmückt das Haus und leitet Besucher zum Hauseingang. Er lädt zum Hinschauen ein und signalisiert gleichzeitig „Privates Gelände!“ Es ist die kleine, begrenzte Fläche, die man jeden Tag sieht und die verschiedenste Erwartungen erfüllen kann: Der Vorgarten soll abwechslungsreich und pflegeleicht sein, im Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter schön sein, das Haus und den Eingang schmücken und zu seinen Bewohnern passen.

Den Vorgarten zu gestalten ist was persönliches

Vorgärten können repräsentativ sein und neidische Blicke auf sich ziehen. Oder das Blumenbeet steht vor der Tür, weil im Garten hinter dem Haus kein Platz ist; wieder andere Hausbewohner haben einen immergrünen Vorgarten, weil er wenig Arbeit macht. Was dem einen der Gartenzwerg, ist dem anderen der Hinkelstein, die Zierkirsche, das Rosenbeet – jedem das seine!
 
Doch nicht nur Ihr persönlicher Geschmack sollte bei der Auswahl von Materialien und Pflanzen für Ihren Vorgarten eine Rolle spielen, sondern auch der Stil des Hauses. Natursteinpflaster, Bauerngarten-Pflanzen und ein Holzzaun passen zu einem alten Haus mit Fensterläden einfach besser als zu einem modernen Flachdach-Bungalow. Betrachten Sie Ihr Haus daher genau und fragen Sie im Zweifelsfall Nachbarn oder Bekannte, welchen Eindruck das Gebäude auf sie macht. Wiederholen sich Materialien und Farben des Hauses in der Gestaltung des Vorgartens, ergibt sich ein harmonisches Gesamtbild.

Es braucht nicht immer ein Zaun sein

Eine wichtige Rolle bei der Planung des Vorgartens spielet die Umgrenzung. Ein Zaun, eine Mauer oder eine dichte Hecke schützen Sie vor ungebetenen Gästen und können gleichzeitig ein attraktives Gestaltungs-Element sein. Zu hohe, blickdichte Abgrenzungen sind jedoch wenig einladend und verbergen Ihren schön angelegten Vorgarten. Halbhohe Hecken-Pflanzen wie die Kartoffel-Rose oder filigrane Zäune markieren, wo die Grenze verläuft, und wirken trotzdem nicht wie eine abweisende Mauer. Ein schönes Gartentor dazwischen lässt Besucher gerne eintreten.

Mülltonnen im Vorgarten müssen nicht stören

Die Aufteilung der Fläche hängt stark von der Größe des Vorgartens ab. Manche Vorgärten sind so klein oder schmal, dass sich die Frage gar nicht stellt, ob beispielsweise ein Sitzplatz integriert werden soll oder nicht. Ist jedoch genügend Platz vorhanden, wirkt eine Bank oder eine kleine Sitzgruppe im Vorgarten sehr einladend. Trotzdem sollte noch genügend Raum für den Weg von der Straße zur Haustür sowie für die Mülltonnen sein, die häufig im Vorgarten untergebracht werden müssen. Denn jeder braucht sie, jeder hat sie - aber keiner will sie sehen. Und schon gar nicht zwischen wunderschön blühenden Bäumen, Sträuchern und Blumen im Vorgarten. Wenn aber kein Platz in der Garage oder in einem Schuppen zur Verfügung steht, muss die Mülltonne wohl oder übel im Vorgarten abgestellt werden. Daher sind immer pfiffige Ideen gefragt, wie das Mülltonnen-Versteck gestaltet und in den Vorgarten integriert werden kann.

Wichtig ist in erster Linie, dass der Stellplatz gut zugänglich ist und die Mülltonne ohne Probleme hineingerollt und
herausgezogen werden kann. Auch wenn die Tonne in der hintersten Ecke des Vorgartens gut aufgehoben scheint, kann der lange Weg zur Straße mühsam werden. Vermeiden Sie daher enge Kurven, Stufen, Kieswege oder unebene Plattenbeläge. Es werden viele Fertigsysteme im Handel angeboten, aber ein talentierter Heimwerker mit viel Fantasie kann sich selbst daran trauen. Mit Kletterpflanzen berankten Zaun-Elementen, bunt bemalten Holzplatten oder verzinkten Metallgittern können Sie die ungeliebten Tonnen verschwinden lassen.

Ohne Weg im Vorgarten geht gar nichts

Das wichtigste im Vorgarten ist der Weg, der die Straße mit dem Haus verbindet. Wählen Sie einen Bodenbelag, der rutschsicher und eben ist, damit niemand stürzt. Pflasterwege lassen sich gut reinigen, was vor allem im Herbst und Winter wichtig ist, damit Laub und Schnee-Matsch nicht ins Haus geschleppt werden. Müssen Sie Stufen einplanen, ist es beim Laufen angenehmer, wenn sie nicht direkt aufeinander folgen, sondern auf die Gesamtstrecke des Weges verteilt werden. Ist der Platz im Vorgerten zwischen Straße und Haus groß genug, können Sie den Weg in einem kleinen Bogen anlegen. Große Umwege sollten Sie jedoch vermeiden, da sonst bald Trampelpfade als Abkürzung entstehen.

Für Farbe sorgt die Bepflanzung des Vorgartens

Da der Vorgarten am besten rund ums Jahr attraktiv sein sollte, planen Sie auch Zwiebelblumen, Frühjahrsblüher und Herbstblüher mit ein. Wählen Sie beispielsweise Sträucher wie den Sommerflieder oder die Bartblume, die selbst nach einigen Jahren nicht zu groß und ausladend werden.

Eine schöne Möglichkeit im kleinen Vorgarten für üppige Blüten zu sorgen, sind Kletterpflanzen, die sich an der Hauswand oder an Obelisken im Beet empor ranken. In den Beeten könnten auch Rittersporn, Storchschnabel, Salbei, Katzenminze und andere "Blaublütige" um die Wette blühen. Attraktive Kübelpflanzen wie Enzianstrauch, Wandelröschen, Buchs und Lorbeer kommen in eckigen Pflanzgefäßen aus Metall zur Geltung. Wenn der Platz im Vorgarten es zulässt pflanzen Sie einen Hausbaum. Bewusst ausgewählt kann er den Charakter eines Gebäudes unterstreichen, er verleiht einem Haus Persönlichkeit und Individualität, und er lässt schon beim Blick aus dem Fenster den Wechsel der Jahreszeiten miterleben.

Den letzten Schliff geben Accessoires, die auf den Stil der Gestaltung abgestimmt sind. Neben Deko bereiten auch attraktive Lampen, Briefkästen, Hausnummern und Namensschilder den Besuchern ein herzliches Willkommen.



Die „Kleine Lüneburger Heide“ im Vorgarten

Die pflegeleichte Alternative für einen Vorgarten auf nährstoffarmen Böden ist der Heidegarten. Gut geplant, blüht Heide das ganze Jahr. Säulenwacholder, Muschelzypresse, Heidelbeere und Ginster dienen als Kulisse. Mit Heide, immergrünen Gehölzen und Findlingen kann eine wunderschöne Minilandschaft gestaltet und sogar ein Moorbeet angelegt werden. Im Idealfall wird die kleine Heide hügelig und ist ein Abbild des Originals in Norddeutschland. Besonders Menschen, die wenig Arbeit im Garten haben wollen, lieben Heidegärten: gut angewachsen, muss nur noch gelegentlich gewässert und einmal im Jahr geschnitten werden.

Ob auffallend oder praktisch, jeder Vorgarten kann seinen eigenen Charme entwickeln und dem Haus ein Gesicht geben. Mehr noch: Bei Reihenhausgärten empfiehlt sich das Gespräch mit dem Nachbarn. Vielleicht wird aus zwei kleinen Vorgärten ein großer?

Text: Gartentipps24.de
Bild©: Thomas Max Müller / Pixelio